Die Komödienbühne Kassel steht derzeit still, und das aus einem ernsten Grund: Bauliche Mängel haben die Betreiber gezwungen, das Theater auf unbestimmte Zeit zu schließen. Dies ist besonders bedauerlich, da ursprünglich am Donnerstag die Premiere des Stücks „Boo-Boo Bumerang“ unter neuer Leitung und neuem Namen geplant war. Die Schließung kommt unvermittelt und betrifft sowohl den Spielbetrieb als auch den Ticketverkauf, der aktuell aus technischen Gründen nicht möglich ist.
Die neue Geschäftsführerin Fiona Schiranski, die die Leitung des Theaters vor kurzem übernommen hat, bestätigt die Situation. Laut ihrer Aussage sind die Probleme während Renovierungsarbeiten entstanden, die kürzlich in Angriff genommen wurden. Schiranski hatte das Theater erst im August von ihrem Vorgänger Knut Schakinnis übernommen, der in den Ruhestand gegangen war und zuvor lange Zeit die Geschicke des Theaters geleitet hatte.
Ursprung der Probleme
Die Mängel, die nun zur Schließung führen, sind teilweise als Altlasten aus der Vergangenheit zu betrachten. Schiranski, die sich erst vor kurzem um eine Übernahme gekümmert hatte, empfindet die aktuelle Situation als „absolute Katastrophe“. Für die 25-Jährige, die zuvor als Fitnesstrainerin gearbeitet hatte, stellt die Schließung eine existenzielle Bedrohung dar. Die junge Kulturwissenschaftlerin hat große Hoffnungen für die Zukunft des Theaters, muss aber realistisch einräumen, dass es möglicherweise längere Zeit dauern könnte, bis die Probleme behoben werden können.
Auf der Homepage der Komödie wird den Besuchern mitgeteilt, dass die Schließung unumgänglich sei. Diese Aussage wird von Schiranski unterstrichen: „Die Schließung ist unumgänglich, auch wenn es uns sehr schwerfällt. Wir hoffen auf Ihr Verständnis und geben unser Bestes.“ Schiranski hat sich sogar dazu entschlossen, den Markenkern des Theaters zu bewahren, der bei den Besuchern sehr beliebt ist.
Knut Schakinnis hatte in den Jahren seiner Leitung enorme Investitionen in das Theater getätigt, u.a. mehr als 300.000 Euro in eine umfassende Sanierung gesteckt. Während anfangs Unterstützung durch die Stadt fließt, ist das Theater inzwischen ohne öffentliche Gelder eigenständig. Schakinnis hatte sich aufgrund der coronabedingten Schließungen entschieden, seinen Rückzug abzuwarten, bis das Haus wieder wirtschaftlich stabil steht. Diese Entscheidung scheint in der aktuellen Situation besonders kompliziert zu sein.
Für die aktuellen Veranstaltungen, die aufgrund der Schließung abgesagt werden mussten, bleibt die Gültigkeit der bereits gekauften Tickets und Gutscheine erhalten. Allerdings müssen Besucher, die ihre Karten zurückgeben möchten, sich an den vorherigen Betreiber in Bremen wenden, da die Tickets unter seiner Regie verkauft wurden.
Fiona Schiranski sieht die Herausforderungen, die vor ihr liegen, und betont, dass die Probleme gewiss nicht sofort gelöst werden können. Ihr Ziel bleibt jedoch, die Komödienbühne Kassel wieder zu einem kulturellen Highlight zu machen, wie es in der Vergangenheit der Fall war.
Für aktuelle Informationen zur Schließung sowie zur zukünftigen Entwicklung der Komödienbühne Kassel können Interessierte die offizielle Webseite besuchen.