Kassel

Linda Meth: Die Dachdeckerin mit besten Noten und großen Plänen

Linda Meth aus Gieselwerder wurde als beste Auszubildende der Dachdeckerinnung Kassel ausgezeichnet und wird im Oktober ein Studium im Bereich energieeffizientes Bauen aufnehmen, nachdem sie ihre Ausbildung in der Dachdeckerei und Zimmerei Hans Schreiber in Helmarshausen erfolgreich abgeschlossen hat.

In der Dachdeckerinnung Kassel gab es in diesem Jahr einen besonderen Anlass zum Feiern: Linda Meth wurde als beste Auszubildende ausgezeichnet. Die 23-jährige Gieselwerderin hat ihre Ausbildung bei der Dachdeckerei und Zimmerei Hans Schreiber in Helmarshausen absolviert und beeindruckte nicht nur mit ihren fachlichen Fähigkeiten, sondern auch mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft für das Handwerk. Dieser Erfolg ist für sie der erste Schritt auf dem Weg zu neuen Höhen, denn im Oktober wird sie ein Studium im Bereich „Green-Building“ aufnehmen.

Schaut man auf Linda Meths Werdegang, wird schnell klar, dass sie von jeher eine bestimmte Richtung eingeschlagen hat. Während ihrer Schulzeit wusste sie bereits, dass sie eine Ausbildung im Handwerk anstreben wollte. Praktika in verschiedenen Betrieben halfen ihr bei der Entscheidung, sich schließlich für das Dachdeckerhandwerk zu entscheiden. „Die Arbeit im Dachdeckerbetrieb ist abwechslungsreich und begeistert mich“, erklärt sie. Dies zeigt sich nicht nur in ihrer Wahl, sondern auch in der Vielfalt der Aufgaben, die sie in ihrer Ausbildungszeit übernommen hat: vom Errichten von Dachfirsten bis zum Verkleiden von Fassaden und dem Aufbau von Photovoltaikanlagen.

Erfolgreiche Karriere mit Herausforderungen

Insgesamt hat Linda die letzten zweieinhalb Jahre hart gearbeitet. Ihre praktische Ausbildung kombiniert mit theoretischem Wissen hat ihr nicht nur viel Erfahrung eingebracht, sondern auch Respekt unter ihren Kollegen. „Am Anfang waren die körperlichen Anforderungen gewöhnungsbedürftig, doch ich habe mich schnell eingearbeitet“, erinnert sie sich. Die Herausforderungen am Bau, wie das Heben schwerer Bohlen für den Gerüstaufbau, waren ein integral Teil ihrer täglichen Routine.

Obwohl sie als Frau in einem traditionell männlich dominierten Berufsfeld arbeitet, hat sie weder Diskriminierung noch negative Erfahrungen gemacht. Vielmehr ist sie für ihre Leistung und ihren Einsatz geschätzt. „Ich finde es gut, dass ich in diesem Beruf so anerkannt bin“, fügt sie hinzu. Diese positive Einstellung scheint galant zu ihrer hohen Motivation beizutragen. So hervorragend war ihr Leistungsniveau, dass sie bei der Zwischenprüfung eine so gute Note erzielte, dass ihre Ausbildungszeit um ein halbes Jahr verkürzt wurde.

Linda Meth will ihren neu gewonnenen Status nicht nur nutzen, um in der Handwerksbranche aktiv zu bleiben, sondern auch akademisch weiterzulehren. Ihr Studium in Holzminden wird sich mit energieeffizientem Bauen befassen – ein Thema, das auch in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Sie plant, während der Semesterferien weiterhin in ihrem Ausbildungsbetrieb zu arbeiten. Ihr Chef, Jens Lehnert, hat großen Respekt vor ihren Ambitionen und würde sie gerne in seinem Team behalten, weiß jedoch, dass sie nun neue Wege beschreiten möchte.

Es ist klar, dass Linda Meth mit ihrem Abschluss und ihren weiteren Plänen für die Zukunft eine Vorbildfunktion einnimmt – nicht nur für Frauen im Handwerk, sondern auch für alle, die ihre Träume verfolgen und den Mut haben, Neues auszuprobieren. Mit der Kombination aus praktischer Erfahrung und akademischem Wissen wird sie in der Welt des Bauens sicherlich eine bedeutende Rolle spielen.

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