Konstantin Keil, ein talentierter Autofahrer aus Niestetal, hat sich einen Platz im bundesweiten Finale des „ADAC-Camper des Jahres 2024“ gesichert. Sein Name ist in der hessischen Motorsportszene wohlbekannt. Der 42-Jährige hat bereits die Deutsche Rallyemeisterschaft gewonnen und nimmt seit einigen Jahren erfolgreich an internationalen Wettbewerben teil. Doch während viele von Rallyes und Rennstrecken träumen, hat Keil eine neue Leidenschaft entdeckt: das Geschicklichkeitsfahren mit Wohnmobilen.
Seine Reise in die Welt des Camperfahrens begann vor sieben Jahren, als er und seine Frau Sandra Elstermann einen eigenen Camper für Urlaubsreisen und humanitäre Hilfe während der Flutkatastrophe 2021 kauften. „Wir haben damals mit unserem Camper Hilfsgüter ins Ahrtal gebracht“, erzählt Keil. Der Kauf eines Wohnmobils war für ihn und seine Frau nicht nur eine Investition in Freizeit, sondern auch ein Weg, aktiv zu helfen. Doch damit nicht genug; sein Fahrgeschick führte ihn nun zum ADAC-Wettbewerb.
Ein unerwarteter Wettbewerb
Die Teilnahme an dem Camper-Wettbewerb war zunächst Zufall. „Ich habe in einem ADAC-Magazin von dem Wettbewerb gelesen und dachte mir: Mal was anderes“, beschreibt Keil den Moment, der alles ins Rollen brachte. Er bewarb sich und schaffte es unter 800 Bewerbern ins Landesfinale in Gründau, wo verschiedene Disziplinen des Geschicklichkeitsfahrens auf ihn warteten.
Am 5. Juli 2024 stellte sich Keil der Herausforderung im Fahrsicherheitszentrum des ADAC. Zahlreiche Aufgaben wie rückwärts Einparken und Slalomfahren galt es zu bewältigen. „Ich hatte vorher noch nie eine solche Übung gemacht“, gibt er zu. Trotz dieser Ungewissheit bewies er sein Talent und schließlich gewann er die hessischen Vorrunde, was ihn für das große Finale am 7. September in Düsseldorf qualifizierte.
Die Herausforderungen des Geschicklichkeitsfahrens
Das Fahren mit einem großen Wohnmobil erfordert mehr Geschick, als viele denken. Tasks wie präzises Bremsen auf glatter Fläche oder das Navigieren durch enge Gassen können für viele Fahrer herausfordernd sein. „Ein guter Camper-Fahrer kann auf nasser Fahrbahn mit 50 km/h punktgenau zum Stehen kommen“, erklärt Keil. Diese Fähigkeiten hat er nicht nur durch Erfahrung in der Rallye-Welt, sondern auch durch seine angeborene Fähigkeit, Fahrzeuge perfekt zu steuern, perfektioniert.
Sein Vater Walter war ebenfalls Rallye-Fahrer, was Keil ein gewisses Erbe an Autofähigkeiten mitgegeben hat. Als passionierter Autofahrer ist er ständig im Training. „Ich mache es so wie in Gründau und verlasse mich auf mein Gespür“, sagt er selbstbewusst. Bisher hat er es erfolgreich geschafft, die Herausforderungen der Vorrunde zu bestehen, ohne sich auf aufwendige Übungen vorzubereiten.
Bevor das große Finale ansteht, zeigt sich Keil optimistisch, auch wenn er seine letzte Runde in der Deutschen Rallyemeisterschaft auslässt. „Ich bin derzeit auf Platz 4, und die Chance auf den Titel ist eher gering“, spricht er über seine Situation in einem anderen Wettbewerb, „aber in Kanada war ich noch nie. Diese Reise reizt mich sehr“, blickt er voraus. Das bundesweite Finale könnte nicht nur eine weitere Möglichkeit für Keil sein, sein Fahrgeschick unter Beweis zu stellen, sondern auch eine Chance, das Land der Ahornblätter zu erkunden.
In der Motorsportszene ist Konstantin Keil ein bekanntes Gesicht, und sein Weg zum ADAC-Camper des Jahres zeigt, dass sich Autofahrer nicht nur in der Geschwindigkeit messen können. Viele freuen sich auf den spannenden Wettbewerb in Düsseldorf, wo Keil und andere Teilnehmer ihr Können noch einmal auf die Probe stellen werden. Seine Hoffnungen auf den Gewinn einer Camper-Reise nach Kanada sind groß, und die gesamte hessische Autofahrerszene drückt die Daumen.