Kassel

Schluss nach 20 Jahren: Annes Käsetheke schließt in Bad Wilhelmshöhe

Annes Käsetheke, betrieben von Andrea Schrader an der Wilhelmshöher Allee in Kassel, wird am kommenden Samstag wegen Personalmangels nach 20 Jahren geschlossen, während die Filiale in der Markthalle weiterhin geöffnet bleibt.

Die Schließung von „Annes Käsetheke“ am kommenden Samstag an der Wilhelmshöher Allee in Bad Wilhelmshöhe markiert das Ende eines bemerkenswerten Kapitels in der Gastronomie der Region. Andrea Schrader, die Geschäftsführerin, hat über zwei Jahrzehnte lang ihre Passion für das Käsegeschäft mit einer liebevoll gestalteten Bistro-Speisekarte kombiniert. Der Entschluss, diese Filiale zu schließen, ist jedoch nicht leicht gefallen und spiegelt die Herausforderungen wider, vor denen viele kleine Unternehmen heute stehen.

Die Herausforderungen der Gastronomie

Die Gründe für die Schließung sind vielschichtig, wobei der akute Personalmangel im Vordergrund steht. „In der Gastronomie zu arbeiten, ist mittlerweile nicht mehr einfach“, betont Schrader. Das Personalproblem ist in der Branche weit verbreitet und stellt viele Betreiber vor große Schwierigkeiten, geeignete Mitarbeiter zu finden und zu halten. Bei „Annes Käsetheke“ arbeitete Schrader zuletzt mit zwei studentischen Aushilfen und einer Teilzeitkraft. Diese personelle Aufstellung war jedoch nicht mehr tragbar, besonders angesichts der hohen Anforderungen an den Betrieb.

Ein Rückblick auf 20 Jahre Erfolg

Als Andrea Schrader 2004 ihre Käsetheke eröffnete, baute sie schnell eine treue Stammkundschaft auf. „Es war der Wunsch, die Tradition meiner Schwiegerfamilie fortzuführen, die mich motivierte“, sagt die 52-Jährige. Mit ihrer kreativen Bistro-Küche, die von Suppen über Pasta bis hin zu Waffeln reichte, wusste sie die Kunden stets zu begeistern. Die Filiale in der Kasseler Markthalle bleibt jedoch bestehen, was einen Lichtblick für die Kunden darstellt, die die Qualität und das kreative Angebot schätzen.

Persönliche Herausforderungen und Veränderungen

Schrader beschreibt die Entscheidungen, die zu dieser Schließung führten, als emotional schwierig. Der neuerliche Wechsel des Gebäudeeigentümers führte auch zu einer Diskussion über die Mietkonditionen, was die langfristige Planung der Käsetheke unsicher machte. „Der Vermieter wollte den Mietvertrag um fünf Jahre verlängern. Das hat mich dazu gebracht, über die Zukunft meiner Filiale nachzudenken“, erläutert sie.

Die Zukunft von Annes Käsetheke

Was mit dem Standort an der Wilhelmshöher Allee passieren wird, ist bisher unklar. Schrader hofft, dass sie ihre Küchenware noch verkaufen kann, bevor endgültig Schluss ist. „Die Lebensmittel, die wir noch haben, nehmen wir am Samstag einfach mit in die Markthalle“, sagt sie. Zukünftig möchte Schrader, gemeinsam mit ihrem Mann Jörg, die Mitarbeiter verstärkt in der Markthalle einsetzen, um so den Fortbestand des Unternehmens zu sichern.

Die Schließung von „Annes Käsetheke“ ist nicht nur das Ende einer geliebten Anlaufstelle für Käseliebhaber in Bad Wilhelmshöhe, sondern spiegelt auch die zunehmenden Schwierigkeiten wider, mit denen Einzelhändler und Gastrobetreiber konfrontiert sind. Diese Entwicklungen verdeutlichen die Notwendigkeit für Veränderungen innerhalb der Branche, um auch in Zukunft eine vielfältige Gastronomielandschaft zu gewährleisten.

NAG

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