Immer wieder suchen Menschen im heißen Sommer nach kreativen Lösungen, um ihre Wohnungen kühl zu halten. Ein aktueller Trend, der als einfacher Lifehack beworben wird, hat jedoch das Potenzial, extrem gefährlich zu sein. Während der Sommerhitze, die bis zu 40 Grad Celsius erreichen kann, experimentieren viele mit DIY-Klimaanlagen. Ein solches Experiment, das aktuell auf sozialen Medien verbreitet wird, bringt jedoch erhebliche Risiken mit sich.
Der gefährliche Lifehack im Detail
In einem populären Video wird gezeigt, wie man mit Hilfe von Trockeneis und einem Ventilator eine einfache Klimaanlage selbst baut. Dazu wird ein Loch in ein Plastikfass geschnitten, in das der Ventilator eingesetzt und Trockeneis hinzugefügt wird. Das Ziel: Kalte Luft sollte durch den Raum strömen. Auf den ersten Blick erscheint dieser Trick als plausible Abkühlungsmethode, doch die Gefahren sind erheblich.
Die ernsthaften Risiken für die Gesundheit
Der österreichische Verein Mimikama warnt eindringlich vor der Nachahmung dieser Anleitung. Die Nutzung des Lifehacks in geschlossenen oder schlecht belüfteten Räumen kann schnell zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. „Das entstehende Kohlenstoffdioxid kann zur Erstickung führen,“ erklärt der Verein. Bei Temperaturen von -80 Grad Celsius kann Trockeneis gefährlich werden, da es in Gas übergeht und den Sauerstoff in der Luft verdrängt.
Die gesundheitlichen Folgen sind gravierend. Folgendes kann eintreten:
- Kopfschmerzen
- Schwitzen
- Kurzatmigkeit
- Herzrasen
- Atemnot
- Schwindel
- Seh- und Bewusstseinsstörungen
- Zittern
Bereits eine Kohlenstoffdioxid-Konzentration von acht bis zehn Prozent in der Luft kann innerhalb weniger Minuten tödlich sein.
Empfehlungen der Experten
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unterstützt die Warnungen vor den Gefahren des Trockeneis. Sie betonen die Notwendigkeit einer ausreichenden Belüftung in geschlossenen Räumen. Es wird empfohlen, Gaswarngeräte zur Überwachung der Luftqualität zu verwenden, um gefährliche Situationen zu vermeiden. Zudem darf die explosive Gefahr, die durch den Druckaufbau entstehen kann, nicht unterschätzt werden.
Soziale Medien und ihre Verantwortung
Trotz der Gefahren wurde das besagte Video auf Facebook über 1,3 Millionen Mal aufgerufen, ohne dass ein Hinweis auf die potenziellen Risiken gegeben wird. Der Verein Mimikama hat bereits Warnungen ausgesprochen und Nutzer ermutigt, solche Inhalte zu melden. Doch bisher haben Facebook und das Oversight Board des Unternehmens das Video als unbedenklich eingestuft. Dies wirft Fragen zur Verantwortung der Plattformen hinsichtlich der Verbreitung potenziell tödlicher Inhalte auf.
Fazit: Sicherheit zuerst
Obwohl es verständlich ist, dass Menschen nach Möglichkeiten suchen, sich in der Sommerhitze abzukühlen, ist es unerlässlich, sich der Risiken bewusst zu sein. Anstatt gefährliche DIY-Lösungen auszuprobieren, sollten sichere und erprobte Methoden zur Kühlung von Wohnräumen in Erwägung gezogen werden. Auf diese Weise können wir Gesundheit und Sicherheit während der heißen Monate gewährleisten.
– NAG