Kassel

Von der Gießerei zur Gerechtigkeit: Ein Kampf gegen Berufskrebs

"Nach dem Tod des ehemaligen VW-Mitarbeiters Friedhelm im Jahr 2010, der über Jahre gegen Krebs kämpfte, erhielt seine Frau endlich posthum Recht: Die Gießerei-Arbeit in Kassel in den 70er und 80er Jahren war ursächlich für seine Erkrankung, was jahrelange Auseinandersetzungen um die Anerkennung als Berufskrankheit nach sich zog."

Eine tragische Geschichte über den jahrelangen Kampf um Anerkennung einer Berufskrankheit nimmt nach über einem Jahrzehnt eine neue Wendung. Friedhelm, ein ehemaliger VW-Mitarbeiter aus Kassel, kämpfte bis zu seinem Tod im Jahr 2010 gegen die verheerenden Folgen seiner Krebserkrankung. Diese gerechtfertigte Klage hat nicht nur persönliche Tragödien betroffen, sondern eröffnet auch ein wichtiges Thema über die Verantwortung von Unternehmen und den Schutz von Arbeitnehmern.

Der lange Weg zur Anerkennung

Nach dem Erhalt seiner Krebsdiagnose war Friedhelm klar, dass sein Beruf in der Gießerei des Volkswagenwerks in Kassel eine Rolle gespielt haben könnte. Bereits in den 1970er Jahren hatte er dort unter extremen Bedingungen gearbeitet, oft in der Nähe von schädlichen Materialien. Doch obwohl medizinische Gutachten den Zusammenhang zwischen seiner Erkrankung und seiner Arbeit bestätigten, sah die Berufsgenossenschaft (BG) zunächst keinen Grund, seine Krankheit als Berufskrankheit anzuerkennen.

Die Gefahren am Arbeitsplatz

Friedhelms Arbeitsplatz war geprägt von hohen Temperaturen und potenziell gefährlichen Materialien. Besonders beunruhigend ist die Entdeckung, dass die Hitzehandschuhe, die er während seiner Arbeit trug, Asbestfasern enthielten. Asbest ist ein bekanntes Karzinogen, das zu schweren Lungenerkrankungen führen kann. Erst 2003, als ein Tumor in seinem linken Lungenlappen entdeckt wurde, begann der Kampf um Gerechtigkeit.

Eine Widerstandskraft, die inspiriert

Seine Frau, die viele Jahre an seiner Seite stand und aufgrund seiner Krankheit ihren eigenen Job aufgeben musste, entschied sich, den Kampf fortzusetzen. Nach Friedhelms Tod im Jahr 2010 stellte sie einen Antrag auf Anerkennung der Berufskrankheit, da sie für ihren Verlust und die finanzielle Unsicherheit Verantwortung suchte. Der Rechtsstreit zog sich über viele Jahre, nötigte beiden viel Geduld und Entschlossenheit ab.

Der plötzliche Hoffnungsschimmer

Nachdem der Fall über ein Jahrzehnt lang in der Schwebe war, wurden im Jahr 2024 neue Untersuchungen angestoßen. Diese Untersuchungen zeigten, dass die Bedingungen, die zu Friedhelms Erkrankung führten, möglicherweise nun besser verstanden werden konnten. Die BG erkannte schließlich an, dass die Löcher in der Argumentation der Vergangenheit aufgedeckt waren, was den Weg für die Anerkennung seiner Erkrankung ebnete.

Ein Appell an die Gesellschaft

Friedhelms Frau hat aus dieser Tragödie eine wichtige Botschaft abgeleitet. Sie möchte anderen Betroffenen Mut machen, sich für ihre Rechte einzusetzen und nicht aufzugeben. „Der Weg ist lang, aber es lohnt sich zu kämpfen“, sagt sie in einem Interview. Diese Erinnerungen an die Vergangenheit sind für die Gesellschaft von großer Bedeutung, um die Wichtigkeit von Schutzmaßnahmen am Arbeitsplatz zu betonen und die Verantwortung der Unternehmen für ihre Mitarbeiter zu hinterfragen.

Fazit

Diese Geschichte ist nicht nur die eines Individuums und seiner Familie, sondern spiegelt auch die Herausforderungen wider, die viele Arbeitnehmer in gefährlichen Branchen erleben. Es ist ein erinnerungswürdiger Aufruf zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zum Schutz der Gesundheit der Mitarbeiter. Ob bei VW oder anderswo, der Schutz von Arbeitnehmern muss an erster Stelle stehen, um weitere Tragödien zu vermeiden.

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