Kempten (Allgäu)Oberallgäu

Borreliose im Oberallgäu: Dringende Warnung und Schutzmaßnahmen nötig

Der Landkreis Oberallgäu und die Stadt Kempten verzeichnen in den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 einen alarmierenden Anstieg der Borreliose-Fälle, nahezu so viele wie im gesamten Vorjahr, worauf das Gesundheitsamt zur Vorsicht und zu Schutzmaßnahmen vor Zeckenbissen aufruft.

Steigende Borreliose-Fälle in Oberallgäu: Die Gefahren erkennen und bekämpfen

In den ersten sechs Monaten des Jahres 2023 wurden im Oberallgäu und in Kempten nahezu ebenso viele Fälle von Lyme-Borreliose gemeldet wie im gesamten Vorjahr. Diese besorgniserregende Entwicklung führte dazu, dass das Gesundheitsamt zu Vorsichtsmaßnahmen aufruft. Solch ein Anstieg der Krankheitsfälle mahnt die Bevölkerung zur Achtsamkeit, besonders bei Aktivitäten im Freien.

Wachsende Fallzahlen: Ein bundesweiter Trend

Die Anzahl der berichteten Borreliose-Fälle in der Region lässt sich auf insgesamt 45 bis Ende Juni 2023 zurückführen. Im Vergleich dazu waren es im Jahr 2022 insgesamt 62 und im Jahr 2023 bisher 57. Diese Zahlen zeigen, dass die Beunruhigung über das Phänomen der Zeckenübertragung nicht isoliert ist, sondern ein Teil eines bundesweiten Trends: Die Zunahme von Zecken in Deutschland, begünstigt durch den Klimawandel, schafft bessere Lebensbedingungen für diese schädlichen Parasiten.

Die Gefahren von Zeckenbissen

Zecken sind nicht nur auf dem Vormarsch, sie bergen auch erhebliche Gesundheitsrisiken. Neben der Lyme-Borreliose können sie auch die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen, während gegen die FSME eine Schutzimpfung zur Verfügung steht, existiert für Borreliose bisher kein Impfstoff. Die ersten Symptome der Borreliose, wie grippeähnliche Beschwerden, können eine bis zwei Wochen nach einem Zeckenstich auftreten. Dazu gehören Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, die auf eine mögliche Entzündung des zentralen Nervensystems hinweisen können.

Erkennung und Vorsorge

Das Gesundheitsamt hebt hervor, wie wichtig es ist, Borreliose frühzeitig zu erkennen. Ein typisches Merkmal ist die sogenannte Wanderröte, die einige Tage bis Wochen nach einem Zeckenstich an der Einstichstelle auftreten kann. Diese Hautveränderung zeigt sich meist als ringförmiger roter Fleck. Ca. 80 Prozent der Erkrankten präsentieren dieses Symptom. Zu den weiteren häufigen Beschwerden zählen Fieber, geschwollene Lymphknoten und Muskelschmerzen.

Präventive Maßnahmen für die Bevölkerung

Angesichts der steigenden Fallzahlen ruft das Gesundheitsamt in Oberallgäu die Bürger dazu auf, geeignete Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört das Tragen von schützender Kleidung und das gründliche Absuchen des Körpers nach Aufenthalt im Freien. Auch Haustiere können Zecken ins Haus bringen, weshalb hier besondere Acht gegeben werden sollte. Die örtlichen Behörden stehen jederzeit zur Verfügung, um Beratungen und Informationen zur Verfügung zu stellen und die Bevölkerung über die Risiken aufzuklären.

Für weitere Informationen und Beratungen wird empfohlen, das Gesundheitsamt Oberallgäu zu kontaktieren. Die Kontaktdaten sind: Telefon 08321/612-520, Telefax 08321/612-6731 oder E-Mail gesundheitsamt@lra-oa.bayern.de.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"