Nach den schweren Hochwassern im Juni hat die Stadt Kempten gezielte Soforthilfen und Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes in Hinterbach eingeleitet. Die betroffene Gemeinschaft zeigt beispielhaften Zusammenhalt in dieser angespannten Situation.
Gemeinschaftliche Anstrengungen zur Krise
Die Herausforderungen, die durch das Hochwasser Anfang Juni entstanden sind, haben die Anwohner in Hinterbach zusammengeschweißt. Die Bürgerinitiative hat sich verstärkt für die Einrichtung eines lokalen Lagers mit Sandsäcken eingesetzt. Diese Vorräte sollen zur Selbsthilfe genutzt werden und so schnellere Reaktionen bei einem neuen Hochwasserereignis ermöglichen. Oberbürgermeister Thomas Kiechle informierte, dass bereits acht Paletten mit Sandsäcken in der Gemeinde gelagert wurden, um der Bevölkerung einen schnellen Zugriff zu ermöglichen.
Hochwasserschutzmaßnahmen und Soforthilfen
In der letzten Stadtratssitzung vor der Sommerpause stellte Kiechle die von der Stadt umgesetzten Soforthilfen vor. Insgesamt seien 40.000 Euro, verteilt auf Schäden bei Hausrat und Gebäuden, bereits ausbezahlt worden. Die Stadt hatte sofort nach dem Hochwasser Container aufgestellt, die bei der Entsorgung der Überreste halfen. Die erste Unterkunft zur Bearbeitung von Hilfsanträgen wurde ebenfalls eingerichtet, und bereits 14 Anträge wurden eingereicht und bearbeitet.
Präventive Maßnahmen für die Zukunft
Zusätzlich zu den unmittelbaren Hilfsmaßnahmen plant die Stadt Kempten verschiedene strukturelle Veränderungen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Bis Ende Juli sollen Böschungen befestigt, Abflusshindernisse im Kollerbach beseitigt und eine provisorische Hochwasserwand am Ortseingang errichtet werden. Kiechle erklärte auch, dass weitere Erhebungen und Berechnungen notwendig sind, um die Situation in der Bertholdstraße genau einschätzen zu können.
Herausforderungen während der Notfallreaktion
Ein weiterer kritischer Aspekt, der bei den Starkregenereignissen vom 12. und 13. Juli aufkam, war die Überlastung der Notrufleitungen. Kiechle berichtete, dass die ILS Allgäu mit über 1.200 Anrufen pro Stunde konfrontiert war, während die standardmäßige Kapazität 300 Anrufe beträgt. Dies führte zu Wartezeiten und erschwerte die schnelle Koordination der Notfallmaßnahmen. Künftig sei geplant, die Kapazitäten der Leitstelle überprüfen und anpassen zu lassen.
Ein positives Fazit
Trotz der schweren Ereignisse drückte Kiechle auch seinen Optimismus aus. Der Zusammenhalt und die Unterstützung innerhalb der Hinterbacher Gemeinschaft seien ermutigend. Stadtrat Hans-Peter Wegscheider betonte ebenfalls, dass seit dem 15. Juli umfassende Maßnahmen in die Wege geleitet wurden, um die Sicherheit der Bewohner zu gewährleisten. Solche gemeinschaftlichen Anstrengungen stärken nicht nur die lokale Identität, sondern auch das Vertrauen in die Infrastruktur und den Katastrophenschutz.
Die Entwicklungen in Hinterbach sind ein deutliches Beispiel dafür, wie eine Gemeinde in Krisenzeiten zusammensteht. Die geplanten Maßnahmen und die enge Zusammenarbeit zwischen Bürgern und Verwaltung verdeutlichen, wie wichtig eine proaktive Herangehensweise an Hochwasserschutz und Notfallmanagement ist.