Kiel

Antimilitarismus in Kiel: Camp „Rheinmetall Entwaffnen“ gestartet

Vom 3. bis 8. September findet im Kieler Werftpark das antimilitaristische Aktionscamp „Rheinmetall Entwaffnen“ statt, bei dem rund 800 Teilnehmer:innen auf die Kriegsindustrie und Waffenexporte aufmerksam machen, um gegen die militärische Eskalation und die Rolle Deutschlands in globalen Konflikten zu protestieren.

Ein Signal gegen Krieg und Militarisierung in Kiel

Im Kieler Werftpark wird vom 3. bis 8. September eine bemerkenswerte Veranstaltung stattfinden: das antimilitaristische Camp „Rheinmetall Entwaffnen“. Unter dem Motto „Krieg beginnt hier! Rheinmetall entwaffnen – Waffenexporte verhindern“ versammeln sich Antikriegs-Aktivist:innen aus aller Welt. Das engagierte Bündnis rechnet mit etwa 800 Teilnehmer:innen, die sich gegen die Kriegsindustrie und Militarisierung aussprechen wollen.

Das Camp-Programm: Vielfalt und Kreativität

Der Startschuss für das inhaltliche Programm des Camps erfolgt am Dienstag, dem 3. September. Die Teilnehmer:innen können sich auf ein vielschichtiges Angebot freuen, das kulturelle Veranstaltungen und Workshops umfasst. Zu den Höhepunkten zählt das Theaterstück „Hoppla, wir sterben! Rheinmetall: Eine deutsche Geschichte“, das von dem Berliner Theater X aufgeführt wird. Zudem erwarten die Veranstalter eine rege Teilnahme an Diskussionen über aktuelle Kriege, Feminismus und Antimilitarismus. Praktische Aktionen, wie eine feministische Performance in der Innenstadt, sollen die Botschaft visuell und emotional eindringlich vermitteln.

Hintergrund: Die globale Kriegsrealität

Die Dringlichkeit der Themen wird unterstrichen durch die fortdauernden Konflikte weltweit, insbesondere in der Ukraine, Israel und Palästina sowie in Regionen wie Jemen und Syrien. Fiona Brinkmann, die Sprecherin des Bündnisses, hebt hervor, dass auch Deutschland an diesen Kriegen beteiligt sei. Dies sei eine Tatsache, die viele Menschen ignorieren. In Kiel seien Unternehmen ansässig, die handfeste Profite aus den Konflikten ziehen, während sie Waffen produzieren, die in die Kriegsgebiete geliefert werden. Zum Beispiel liefert Thyssen Krupp Marine Systems U-Boote nach Israel, während Sensoren der Firma Hensoldt in Drohnen zum Einsatz kommen, die im kurdischen Konflikt verwendet werden.

Politische Entwicklungen: Rückkehr zur Militarisierung

Die militaristische Wende, die Bundeskanzler Olaf Scholz vor zwei Jahren ausgerufen hat, hat zu einer intensiven Militarisierung in Deutschland geführt. Die Entscheidung, Langstreckenraketen der NATO in Deutschland zu stationieren und die Wehrpflicht wieder einzuführen, sind alarmierende Zeichen dafür, dass die Politik auf Eskalation setzt. Jonah Fischer, ein weiterer Vertreter des Bündnisses, äußert sich besorgt über diese Entwicklungen. Er ist jedoch optimistisch, dass das Camp als Anlaufstelle für all jene dienen kann, die aktiv werden möchten, sei es beim informellen Austausch oder in Workshops.

Ein Zusammenschluss für den Frieden

Das Bündnis „Rheinmetall Entwaffnen“ wurde 2018 gegründet und umfasst eine Vielzahl von Gruppen und Initiativen aus den Bereichen Feminismus, Antimilitarismus, Internationalismus und Friedensbewegung. Nach Camps in Unterlüß und Kassel bringt das aktuelle Camp die Botschaft der Friedensförderung nach Kiel. Durch die Fokussierung auf Rheinmetall, den größten Rüstungshersteller Deutschlands, soll auf die verheerenden Profite hingewiesen werden, die aufgrund von globalen Kriegen erzielt werden.

Abschluss und Ausblick

Das Programm des Antikriegs-Camps wird in Kürze auf der Webseite des Bündnisses veröffentlicht. Die Organisatoren hoffen, dass die Veranstaltung nicht nur zur Sensibilisierung beiträgt, sondern auch einen nachhaltigen Dialog über Frieden und die Verhinderung von Rüstungsexporten anstößt.

NAG

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