Stand: 30.07.2024 13:15 Uhr
Die praktische Ausbildung von Pflegefachkräften erhält durch innovative Methoden einen neuen Impuls: Das „SkillsLab“ an der DRK-Pflegefachschule in Kiel ermöglicht es den Auszubildenden, ihre Fähigkeiten in einer realitätsnahen Umgebung zu trainieren. Dies ist ein entscheidender Fortschritt in der Pflegeausbildung, der darauf abzielt, die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überbrücken.
Ein Schritt in die Zukunft der Pflegeausbildung
Im „SkillsLab“ haben die Auszubildenden die Möglichkeit, praxisnahe Szenarien mit einer menschenähnlichen Puppe zu durchspielen. Diese Simulationen sind nicht nur lehrreich, sondern auch ein wichtiges Werkzeug, um den zukünftigen Pflegekräften Sicherheit im Umgang mit Patienten zu geben. Diese Art der Ausbildung ist neu und hat das Potenzial, die Standards in der Pflegeausbildung deutlich zu erhöhen.
Schleswig-Holstein setzt auf moderne Ausbildungsformate
Das Land Schleswig-Holstein unterstützt das SkillsLab mit einem Förderbetrag von 236.900 Euro. In der DRK-Pflegefachschule in Kiel ist es erst seit einem Monat in Betrieb, aber die Pläne sehen vor, dass ähnliche Labs an allen fünf DRK-Akademien im Land eingerichtet werden. Dieser Schritt zeigt, dass das Land erkannt hat, wie wichtig praxisnahe Ausbildung in der Pflege ist und wie sie zur Professionalisierung des Pflegeberufs beitragen kann.
Echtheit im Ausbildungsprozess
Der Pflegepädagoge René Thiel und seine Kollegin Theresa Wagner beobachten die Auszubildenden über Kameras. Mit dieser Methodik können sie direkt Feedback geben und so den Lernprozess optimieren. „Hier haben wir die Möglichkeit, in einem geschlossenen Raum zu lernen, in dem Fehler erlaubt sind“, erläutert Theresa Wagner. Dies reduziert den Druck auf die Schüler und fördert eine lernfreundliche Atmosphäre.
Praktische Übungen für echte Herausforderungen
Die Ausbildung im „SkillsLab“ ermöglicht es den Pflegeazubis, verschiedene Situationen realistisch nachzustellen. Sie lernen, Vitalzeichen zu überprüfen, Verbände zu wechseln und Infusionen anzulegen. Vor dieser innovativen Ausstattung war es für viele schwierig, die theoretischen Kenntnisse im praktischen Umfeld anzuwenden, da oft lange Zeit zwischen Theorie und direkter Anwendung lag. Ida Kebang, eine Auszubildende im zweiten Jahr, empfindet die Übungen als bereichernd: „Ich habe mich gut gefühlt – Herr Schwindelig war ein sehr netter Patient“, erzählt sie lachend, während sie an den Trainings in diesem einzigartigen Rahmen zurückdenkt.
Der Nutzen für die Gemeinschaft und die Branche
Diese Form der Ausbildung hat das Potenzial, nicht nur die Schüler besser auf die Herausforderungen im Pflegeberuf vorzubereiten, sondern auch die Qualität der Pflege in der Region zu steigern. Ein gut ausgebildetes Pflegepersonal ist entscheidend für die Gesundheitssysteme und trägt zur Verbesserung der Lebensqualität der Patienten bei. Das SkillsLab ist ein Beispiel dafür, wie durch nachhaltige und innovative Ausbildungsmethoden die Pflegebranche gestärkt werden kann.
Weitere Informationen zu ähnlichen Initiativen und zur Bedeutung der Pflegeausbildung finden Sie im Schleswig-Holstein Magazin.
– NAG