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Studioline in Franken: Insolvenz nach über 110 Jahren – Wie geht es weiter?

Die Traditions-Fotostudiokette „Studioline“ aus Schleswig-Holstein, die seit über 110 Jahren besteht, ist am 29. Juli 2024 aufgrund von Kaufzurückhaltung und gestiegenen Kosten insolvent, betroffen sind etwa 80 Filialen deutschlandweit, darunter zwei in Franken, während der Insolvenzverwalter optimistische Sanierungsansätze sieht.

Ein bedeutender Wandel in der Fotobranche

Die Insolvenz der traditionsreichen Fotostudiokette „Studioline“ hat nicht nur Auswirkungen auf die betroffenen Filialen, sondern wirft auch ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich viele Einzelhändler derzeit gegenübersehen. Nach über 110 Jahren am Markt steht das Unternehmen nun unter vorläufiger Insolvenzverwaltung, was die Zukunft seiner rund 80 Studios, darunter zwei in Franken, ungewiss macht.

Historischer Hintergrund der Studioline-Gruppe

Die Studioline-Gruppe, mit Hauptsitz in Danishhagen (Schleswig-Holstein), wurde 1910 von Karl Prien in Kiel gegründet. Begonnen als Fotogeschäft in Verbindung mit einer Drogerie, wuchs das Unternehmen über Generationen hinweg und wurde 2003 von Fujifilm übernommen. Ab diesem Zeitpunkt fokussierte man sich auf Fotodienste unter der Marke „Studioline Fotografie“ und übernahm 2013 den Konkurrenten Probild Studio, um seine Marktstellung auszubauen.

Gründe für die Insolvenz: Inflationsdruck und Marktveränderungen

Die Insolvenz wurde durch eine Kombination aus Faktoren verursacht, die die Kaufwünsche der Kunden beeinflussen. Die Inflation hat zu einer allgemeinen Kaufzurückhaltung geführt, was in einem Rückgang der Kundenfrequenz in den Einkaufszentren mündete, wo sich die meisten Studioline-Standorte befinden. Zudem belasteten steigende Mietpreise und langfristige Pläne für Neueröffnungen die finanzielle Situation des Unternehmens erheblich.

Perspektiven und Hoffnungen des Insolvenzverwalters

Der Insolvenzverwalter, Reinhold Schmid-Sperber, sieht jedoch „erfolgversprechende Ansätze“ für eine mögliche Sanierung des Unternehmens. Viele Fotostudios der Gruppe seien gut aufgestellt und arbeiteten profitabel. Schmid-Sperber betont, dass der Geschäftsbetrieb weiterhin ohne Einschränkungen fortgeführt werde und alle Kunden ihre Fotosessions wie vereinbart wahrnehmen können. Dies sei besonders wichtig für die rund 500 Mitarbeiter, deren Löhne bis einschließlich September 2024 durch Insolvenzgeld gesichert sind.

Lokale Auswirkungen und die Zukunft der Mitarbeiter

Die zwei Filialen in Franken, gelegen in Nürnberg und Erlangen, stehen im Fokus der Gemeinde, die um die Zukunft der Arbeitsplätze und Dienstleistungen in ihrer Region besorgt ist. Während die Insolvenz für Unsicherheit sorgt, gibt es laut Schmid-Sperber Hoffnung auf eine tragfähige Lösung, die auch eine langfristige Perspektive für die betroffenen Mitarbeiter bieten könnte.

Vergleich mit anderen Unternehmen in der Region

Die Situation von Studioline ist exemplarisch für einen breiteren Trend in der Branche. So ist beispielsweise auch die fränkische Möbelhauskette Opti-Wohnwelt insolvent und muss eine Filiale in Nürnberg schließen. Gleichzeitig schließt sich der bayerische Traditionsbuchhändler Weltbild, was die Herausforderungen, vor denen der Einzelhandel steht, weiter verdeutlicht.

Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation für Studioline entwickeln wird, aber die Hoffnung auf Renaissance in der Fotobranche und die Erhaltung von Arbeitsplätzen werden von vielen Seiten unterstützt.

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