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THW Kiel startet mit Enttäuschung in die Handball-Bundesliga

Der THW Kiel erlebte zum Auftakt der neuen Handball-Saison eine bittere 27:32-Niederlage gegen die Rhein-Neckar Löwen in Mannheim, was die Ambitionen auf eine erfolgreiche Saison stark dämpft, da das Team personell geschwächt und ohne wichtige Spieler antreten musste.

Der frühe Saisonstart der Handball-Bundesliga hätte für THW Kiel glanzvoller ausfallen können. Im Eröffnungsspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen erlebte das Team um Torhüter Andreas Wolff eine bittere Niederlage mit 27:32, die schnell die Hoffnungen auf einen gelungenen Auftakt dämpfte. Wolff, der nach fünf Jahren seine Rückkehr in die Bundesliga feierte, hielt 16 Bälle, doch selbst seine beeindruckenden Leistungen konnten die Niederlage nicht abwenden.

„Das ärgert mich natürlich sehr,“ gestand Wolff nach dem Spiel. „Wir haben gesagt, wir wollen oben angreifen – und jetzt haben wir schon zwei Minuspunkte nach dem ersten Spieltag.“ Diese erste Enttäuschung verspricht, ein herausforderndes Jahr voller Druck und Erwartung für den Rekordmeister zu werden. „Es tut weh, direkt das erste Spiel zu verlieren nach der Rückkehr“, fügte er hinzu und blickte optimistisch auf die verbleibenden 33 Spiele.

Verletzungspech und personelle Engpässe

Die Niederlage kann jedoch nicht allein auf die schmerzhaften Gefühle von Wolff zurückgeführt werden. Das Team kämpfte mit erheblichem Verletzungspech. Spielmacher Tomas Mrkva, Harald Reinkind sowie Mykola Bilyk und Elias Ellefsen á Skipagötu waren nicht im Kader. Zudem fiel mit Karl Wallinius ein weiterer wichtiger Abwehrspieler aus, was die Situation verschärfte. THW-Coach Filip Jicha erklärte, Wallinius habe Probleme mit der Hüfte, die ihn in seiner Mobilität stark einschränkten.

Das Problem wurde durch das frühe Ausscheiden von Patrick Wiencek, der nach nur 45 Sekunden bereits eine Rote Karte sah, noch verschärft. „Die Rote Karte war sehr, sehr ärgerlich,“ so Wiencek, „weil ich meiner Mannschaft nicht mehr helfen konnte.“ Trotz dieser Rückschläge kämpfte das Team bis zur letzten Minute und zeigte einen bemerkenswerten Einsatz.

Wolff äußerte sich zur Herausforderung, die Breite im Kader fehlte: „Die Breite auf der Bank.“ Während Kiel das Spiel bis kurz vor der Halbzeit spannend hielt und zeitweise in Führung lag, fehlte gegen Ende die Kraft, um das Blatt zu wenden. Auf Seiten der Löwen machte insbesondere David Späth, der Keeper der Nationalmannschaft, einen starken Eindruck.

Herausforderungen und positive Ansätze

Coach Jicha analysierte die Niederlage und wies auf die mangelhafte Chancenverwertung hin: „Wir hätten bei den gut herausgespielten Möglichkeiten ein wenig mehr Kaltschnäuzigkeit gebraucht, um das Spiel zu kippen.“ Für die kommende Woche hofft er auf die Rückkehr einiger verletzter Spieler, um die Mannschaft zu verstärken.

Die Hitze und die Bedingungen in der Halle, die einen trockenen Boden nicht ermöglichten, stellten zusätzliche Herausforderungen dar. „Die Rhein-Neckar Löwen haben das dann gut gemacht und uns mit viel Tempo attackiert,“ bemerkte Jicha. Trotzdem fand er positive Aspekte im Spiel: „Ich habe viele positive Elemente gesehen,“ sagte er, und lobte insbesondere Neuverpflichtung Emil Madsen, der als bester Schütze der Kieler auf sich aufmerksam machte.

Die Fanbasis von THW Kiel dürfte diese erste Niederlage mit einer gewissen Sorge betrachten, da sie Erinnerungen an vorherige, enttäuschende Saisonstarts aufwirft. Trotz der Schwierigkeiten bleibt der Rekordmeister jedoch optimistisch und bereitet sich nun auf das nächste Pflichtspiel in der heimischen Wunderino Arena gegen Göppingen vor, bei dem die Hoffnung auf einen klaren Sieg groß ist.

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