Transport des U-Boots U17: Ein herausforderndes Unterfangen für die Region
Weiler (dpa) – Der Transport des ausgemusterten Marine-U-Boots U17 aus Kiel hat in den letzten Tagen nicht nur technische Herausforderungen mit sich gebracht, sondern auch das Interesse der Bevölkerung in der Region geweckt. Bei bewölktem Himmel beobachteten zahlreiche Bürger das gigantische Gefährt, während es in einem langsamen Tempo durch die engen Straßen des Rhein-Neckar-Kreises bewegt wurde.
Ein technisches Meisterwerk auf dem Weg ins Museum
Das 350 Tonnen schwere U-Boot, das von 1973 bis 2010 im Einsatz war, soll am Sonntag im Technik Museum in Sinsheim ankommen. Um dieses Ziel zu erreichen, mussten die Transporterfahrer, unter der Leitung von Frieder Saam, zahlreiche Herausforderungen bewältigen, darunter enge Serpentinen und schmalen Straßen. Saam, ein erfahrener Fahrer, der auch schon einen Exemplars des Überschallfliegers Concorde erfolgreich transportiert hatte, navigierte den Stahlkoloss mit großer Sorgfalt.
Sicherheitsmaßnahmen und Anpassungen entlang der Route
Eine Sprecherin des Museums stellte fest, dass umfassende Vorbereitungen notwendig waren, um die Route für den Transport des U-Bootes zu optimieren. „Wir wussten, dass es extrem eng wird und viele Anpassungen erfordet“, sagte die Sprecherin. Dazu gehörte das vorübergehende Abmontieren von Verkehrszeichen und Lampen sowie die Anpassung des Untergrundes durch das Legen von Platten.
Der Weg zum neuen Standort und die Kosten des Projekts
Die Reise des U17 begann vor über einem Jahr, als ein Portalkran das U-Boot auf einen Schwimmponton hievte. Nach mehreren Stationen, darunter die erste in Speyer, wo tonnenschwere Batterien ausgebaut wurden, da diese das Gesamtgewicht des U-Bootes erhöhten, startete U17 Ende Juni seine finale Fahrt in den Kraichgau. Das gesamte Projekt hat die Technik Museen Sinsheim Speyer rund zwei Millionen Euro gekostet, das größtenteils durch Spenden finanziert wurde.
Die Bedeutung des Ereignisses für die Gemeinschaft
Der Transport des U-Bootes hat nicht nur die Faszination für maritime Technik in der Region entfacht, sondern zeigt auch, wie eng die Kombination aus Technik und Logistik miteinander verbunden ist. Solche Transporte sind ein seltenes Ereignis und fördern das Interesse an militärhistorischen Exponaten und deren Bedeutung für die deutsche Technikgeschichte.
Durch diesen besonderen Transport und die damit verbundenen Herausforderungen konnte die Gemeinschaft in Weiler und Umgebung zusammenkommen, um ein Stück Geschichte zu erleben und das Bewusstsein für die technologische Entwicklung des Landes zu schärfen. Die Vorfreude auf die Eröffnung der neuen Ausstellung im Technik Museum ist bereits spürbar.
– NAG