Im Landkreis Kleve fand ein bedeutender Workshop statt, der sich der Förderung der politischen Teilhabe von Menschen mit Behinderungen widmete. Unter dem Titel „Tschüss Barrieren, hallo Vielfalt!“ versammelten sich am 28. August 2024 rund 50 Teilnehmer im Maywaldsaal der Kreisverwaltung, um sich über die Möglichkeiten ihrer politischen Mitgestaltung zu informieren und ihre Anliegen zu äußern.
Landrat Christoph Gerwers eröffnete die Veranstaltung mit dem Ziel, das Engagement von Menschen mit Behinderungen in der Kommunalpolitik zu stärken. „Es ist uns wichtig, dass jeder die Chancen hat, aktiv teilzunehmen und gehört zu werden. Wir arbeiten eng mit der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW zusammen, um dies zu erreichen“, erklärte Gerwers.
Der Austausch und die Themen
Im ersten Teil des Workshops stellten die Moderatorinnen der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe NRW verschiedene Themen zur Diskussion. Diese reichten von Mobilität über Freizeitgestaltung bis hin zu Themen der politischen Mitbestimmung und dem Bauen. Besonders auffällig war die hohe Nachfrage nach Informationen zu Bildung und Gesundheit. Viele der Anwesenden machten darauf aufmerksam, dass es auch unsichtbare Beeinträchtigungen wie Autismus gibt, die ebenso in diese Diskussion einbezogen werden sollten.
Der Workshop ermöglichte es den Teilnehmern, ihre Erfahrungen in einem offenen Austausch miteinander zu teilen. Die engagierte Diskussion zeigte deutlich, dass die Anwesenden sich mehr politisches Gehör und die Einbindung in Entscheidungsprozesse wünschten. Die Veranstalter hatten auch Landrat Christoph Gerwers in die Gespräche einbezogen, was von den Teilnehmern sehr positiv aufgenommen wurde. Viele äußerten den Wunsch, weiterhin aktiv in diesen Austausch einzutreten und ihre Anliegen Gehör zu verschaffen.
Ein zentrales Anliegen, das während des Workshops immer wieder zur Sprache kam, war der Wunsch nach gleichberechtigter Teilhabe. Viele Menschen mit Behinderungen fühlten sich oft nicht ausreichend in politische Entscheidungen einbezogen und erhoffen sich eine Veränderung in den Strukturen, sodass sie „auf Augenhöhe“ mit den Entscheidungsträgern agieren können. Dies wurde in der abschließenden Feedbackrunde deutlich, bei der zahlreiche Teilnehmer ihre Absicht bekundeten, sich weiterhin an diesem Prozess zu beteiligen.
„Dieser Workshop ist der Auftakt zu einem wichtigen Dialog,“ betonte Niklas Beyer, der Inklusionsbeauftragte des Kreises Kleve. „Wir wollen weiterhin intensiv an der politischen Mitbestimmung von Menschen mit Behinderungen arbeiten und ihre Stimmen in den politischen Prozess integrieren.“
Der letztliche Erfolg dieser Initiativen wird entscheidend davon abhängen, inwieweit es den Verantwortlichen gelingt, die angesprochenen Punkte aufzugreifen und konkrete Schritte in Richtung einer inklusiveren Politik zu unternehmen. Der Workshop stellte somit nicht nur eine Informationsveranstaltung dar, sondern ein echter Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Veränderung.
Die Beteiligten blicken zufrieden auf den gelungenen Auftakt zurück und möchten auch in Zukunft ähnliche Formate anbieten, um die Stimmen von Menschen mit Behinderungen noch stärker in politische Diskussionen einzubringen und Barrieren abzubauen. Das Engagement und die Entschlossenheit der Teilnehmer zeigen, dass die Notwendigkeit zur Veränderung erkannt wurde und die Basis für einen fortdauernden und produktiven Dialog gelegt ist.