Kleve

Respectival in Kalkar-Wissel: Festival für Respekt und Toleranz mit Barrieren

Der Kreis Kleve hat entschieden, keinen Bustransfer für das Respektival-Festival in Kalkar-Wissel einzurichten, was insbesondere junge Menschen ohne Auto von der Teilnahme ausschließt, trotz der Unterstützung durch das Land NRW in Höhe von 32.000 Euro zur Förderung von Respekt und Toleranz.

KREIS KLEVE. Im Jahr 2023 fand erstmals das „Respectival“ am Fingerhutshof in Kalkar-Wissel statt. Diese Veranstaltung, die in 2024 erneut geplant ist, hat das Ziel, Respekt, Toleranz und Diversität zu fördern. Die Organisation richtet sich insbesondere an Kinder und Jugendliche unterschiedlicher kultureller Hintergründe. Die Grüne Fraktion im Kreistag Kleve hat die Initiative zur Durchführung des Festivals mit Nachdruck unterstützt.

Die Bedeutung des Respectivals für die Gemeinschaft

Das Respectival soll insbesondere jungen Menschen eine Plattform bieten, um sich auszutauschen und gemeinsam zu feiern. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spaltungen ist solch ein Festival von großer Wichtigkeit. Es schafft Verbindungen und fördert die Akzeptanz zwischen verschiedenen Kulturen. Interaktive Workshops, spannende Spielangebote für Kinder sowie Live-Musik bereichern das Event und bieten viele Möglichkeiten für unvergessliche Erlebnisse.

Herausforderungen der Erreichbarkeit

Ein zentrales Problem bleibt jedoch die Erreichbarkeit des Festivals. Der Kreis Kleve ist ein Flächenkreis mit teilweise unzureichend ausgebauten öffentlich zugänglichen Verkehrsnetzen. Laut Andreas Mayer, dem Sprecher der Grünen Fraktion, stehen viele Jugendliche vor der Herausforderung, beim Besuch des Festivals auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen. Oft müssen sie lange Fußwege in Kauf nehmen oder auf einen RUF-Bus warten, was die Teilnehmendenzahlen erheblich schmälern könnte. „Ist es wirklich realistisch, dass Kinder und Jugendliche einen zusätzlichen Fußweg von 25 Minuten bewältigen?“, fragt Mayer, der auf die ungünstige Situation hinweist.

Finanzielle Unterstützung und ihre Nutzung

Das Land Nordrhein-Westfalen stellt 32.000 Euro zur Unterstützung des Festivals bereit. Die Grünen kritisieren jedoch, dass diese Gelder nicht für einen Bustransfer genutzt werden sollen. Ihr Augenmerk richte sich besonders auf junge Geflüchtete aus der Zentralen Unterbringungseinrichtung (ZUE) Weeze, die möglicherweise besonders auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind, um an solchen Veranstaltungen teilnehmen zu können.

Politische Unterstützung für zukünftige Events

Die Grünen fordern daher, dass die Erreichbarkeit und die Lebensrealität möglichst vieler junger Menschen auch bei zukünftigen Veranstaltungen größer berücksichtigt werden müssen. Paula Backhaus, ein Mitglied des Jugendhilfeausschusses, versicherte, dass die politische Unterstützung für derartige wichtige Veranstaltungen auch künftig bestehen bleibt. „Wir bedauern sehr, dass für das diesjährige Festival der Bustransfer nicht eingerichtet werden kann. Es ist wesentlich, dass alle Gemeinden und Gruppen in unserem Kreis Zugang zu diesen Initiativen haben,“ so Backhaus.

Das Respectival steht somit nicht nur für ein Fest der Vielfalt, sondern auch für die Herausforderungen, die in einer ländlichen Region bestehen. Diese Fragen zur Erreichbarkeit und Einbeziehung aller Jugendlichen müssen dringend gelöst werden, damit das Festival als wirklich inklusives Event gefeiert werden kann.

NAG

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