WACHTENDONK. Die Herausforderungen und Chancen, die mit der Infrastruktur in der Gemeinde Wachtendonk verbunden sind, stehen im Mittelpunkt einer wichtigen Diskussion zwischen kommunalen Vertretern und dem Bundestagsabgeordneten Stefan Rouenhoff. Im Rahmen seiner Tour durch den Kreis Kleve besuchte Rouenhoff Bürgermeister Paul Hoene sowie Mitglieder des Gemeinderats, um sich über unterschiedliche Anliegen auszutauschen.
Sanierung der ehemaligen Ölmühle als zentraler Punkt
Ein besonders drängendes Thema ist die ehemalige Ölmühle im Herzen Wachtendonks. Das Gelände, das seit Jahren ungenutzt ist, stellt aufgrund von Bodenverunreinigungen durch Öle und Fette eine Herausforderung für die Nachnutzung dar. Die lokale Politik hat den klaren Plan, die verwahrloste Industriebrache abzureißen und eine umfassende Sanierung durchzuführen, um später eine sinnvolle Nutzung, wie etwa die Errichtung eines Supermarkts zur besseren Lebensmittelversorgung der Bürger, zu ermöglichen.
Unterstützung durch den AAV
Hierbei erhofft sich die Gemeinde Unterstützung vom „AAV – Verband für Flächenrecycling und Altlastensanierung“, der bis zu 80 % der Sanierungskosten tragen könnte. Die bisherigen Bemühungen, eine Zusammenarbeit zu erreichen, gestalten sich jedoch komplex und langwierig, was die Dringlichkeit eines schnellen Fortschritts deutlich macht.
Ganztagsbetreuung in der Grundschule
Im Rahmen des Gesprächs wurde auch der bevorstehende bundesweite Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder thematisiert. Rouenhoff unterstrich die Notwendigkeit, dass Wachtendonk optimal auf diese Veränderungen vorbereitet sein möchte, um allen Kindern die bestmögliche Betreuung zu gewährleisten. Dabei stimmte er Bürgermeister Hoene zu, dass die gestiegenen Baukosten und die unzureichende Unterstützung durch den Bund eine große Herausforderung darstellen, die mehr Realismus in der Politik erfordert.
Migrationspolitik und Integration
Ein weiteres Thema war die wachsende Zahl von Geflüchteten in der Gemeinde. Bürgermeister Hoene wies darauf hin, dass Migration auch als Chance für den demografischen Wandel in Deutschland angesehen werden sollte. Eine erfolgreiche Integration könnte nicht nur den Fachkräftemangel lindern, sondern auch zur kulturellen Vielfalt der Region beitragen. Hierbei appellierte er an Bund und Land, zusätzliche Unterstützung zu bieten, um die Integration effizient zu fördern.
Fazit
In Wachtendonk zeigen die Gespräche zwischen der Gemeinde und den politischen Vertretern, dass es an der Zeit ist, sowohl Herausforderungen als auch Chancen proaktiv anzunehmen. Die bevorstehende Sanierung der ehemaligen Ölmühle und die Vorbereitung auf den Ganztagsanspruch zeigen, wie wichtig es ist, gemeinsam an einer zukunftsfähigen Gemeinde zu arbeiten. Die Integration von Geflüchteten wird dabei als ein Schlüssel zur Stärkung der Wirtschaft und der kulturellen Identität gesehen.
– NAG