Koblenz

Ärztemangel in Mayen: Kinderärzte dringend gesucht!

Die letzte Kinderarztpraxis in Mayen schließt am 2. September aufgrund von Personalmangel, was für Eltern in der Region bedeutet, dass sie dringend nach neuen medizinischen Versorgungsmöglichkeiten für ihre Kinder suchen müssen.

Die Stadt Mayen steht vor einer bedeutenden Herausforderung, da ihre einzige Kinderarztpraxis im September für unbestimmte Zeit schließen wird. Ab dem 2. September wird das medizinische Versorgungszentrum (MVZ), das die Kinder- und Jugendmedizin dort anbietet, nicht mehr in der Lage sein, den Patienten zur Verfügung zu stehen. Der Grund dafür ist ein akuter Personalmangel, über den das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM) keine weiteren Informationen preisgibt. Für viele Eltern in der Region bedeutet dies eine enorme Umstellung und Besorgnis, da sie nun nach neuen Anlaufstellen für die ärztliche Versorgung ihrer Kinder suchen müssen.

Die Schließung der Praxis trifft nicht nur die Eltern, sondern zeigt auch die tiefer liegenden Probleme des Gesundheitswesens in der Region, insbesondere die steigende Zahl an Kindern, die eine medizinische Versorgung benötigen. In den vergangenen Monaten war die Praxis in Mayen ohnehin schon häufig geschlossen oder hatte verkürzte Öffnungszeiten. Dies bestätigte auch Mayens Oberbürgermeister Dirk Meid (SPD). Die Situation hat sich in den letzten Monaten weiter verschärft, insbesondere für die Familien mit kleinen Kindern, die regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen müssen. Währenddessen haben andere Kinderärzte in der Umgebung oft volle Hausnummern und können keine neuen Patienten mehr aufnehmen.

Unterschriftenaktion und Forderungen der Eltern

Die Eltern in der Vulkaneifel sind sich der Dringlichkeit der Situation bewusst. Durch eine Unterschriftenaktion haben sie bereits fast 25.000 Stimmen zusammengetragen und einen offenen Brief an die Politik geschickt. In diesem Brief fordern sie, dass dringend Maßnahmen ergriffen werden, um die Versorgung mit Kinderärzten in der Region zu verbessern. Der Ärztemangel ist ein Problem, das nicht nur lokal, sondern auch überregional zu spüren ist, besonders in ländlichen Gebieten wie dem Kreis Mayen-Koblenz.

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Rheinland-Pfalz weist darauf hin, dass es zunehmend schwieriger wird, freie Stellen in Arztpraxen zu besetzen. In vielen Fällen sind die bestehenden Kinderärzte bereits am Limit, beispielsweise versorgt ein Kinderarzt in Mendig mittlerweile bis zu 90 Patienten täglich – eine Zahl, die weit über dem Normalmaß liegt. Diese Überlastung stellt sowohl für die Ärzte als auch für die Patienten eine immense Herausforderung dar.

Mobile Kinderarztpraxis in Planung

Im Bestreben, die Situation kurzfristig zu verbessern, zieht der Kreis Mayen-Koblenz die Option einer mobilen Kinderarztpraxis in Betracht. Diese könnte helfen, einige der akuten Versorgungsengpässe zu überbrücken. Der Oberbürgermeister Meid hat seine Bereitschaft erklärt, neue Ärzte finanziell zu unterstützen, um sie in die Stadt zu gelockt. Doch trotz dieser Bemühungen bleibt das zugrunde liegende Problem des Personalmangels in der Kinderärztlichen Versorgung bestehen. Für viele Eltern bleibt es unklar, wie sie die medizinische Betreuung ihrer Kinder während dieser herausfordernden Phase sicherstellen können.

Die Schließung der Kinderarztpraxis in Mayen ist ein klarer Indikator für die anhaltenden Schwierigkeiten im deutschen Gesundheitswesen. Ohne eine rasche Lösung und ausreichende Unterstützung könnte sich diese Krise weiter zuspitzen, was nicht nur für die betroffenen Kinder, sondern auch für ihre Eltern alarmsierend ist.

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