Koblenz

Die Befreiung der Künstlerin Sasha Skochilenko: Ein neues Leben in Deutschland

Lesbische Künstlerin Sasha Skochilenko wurde am 8. August 2024 nach mehr als zweieinhalb Jahren Haft in Sankt Petersburg, wo sie für ihren Protest gegen den Russland-Ukraine-Krieg verurteilt wurde, im Zuge eines Gefangenenaustauschs freigelassen und plant nun, in Deutschland ein neues Leben mit ihrer Partnerin Sonya Subbotina zu beginnen.

Die Geschichte von Sasha Skochilenko ist eine von Würde, Stärke und unerschütterlichem Glauben an die eigene Überzeugung. Die 33-jährige Künstlerin, die lange Zeit in einem ruhigen Gefängnis in Sankt Petersburg inhaftiert war, hat vor kurzem ihre Freiheit wiedererlangt. Diese erfreuliche Wendung kam im Rahmen eines Gefangenenaustauschs zwischen Russland und westlichen Staaten, bei dem auch Sasha in die Obhut Deutschlands übergeben wurde. Ihr ganzes Leben, das sie mit ihrer Partnerin Sonya Subbotina geteilt hat, hat sich durch diesen Austausch schlagartig verändert.

Vor ihrem Austauschnahme war sie über zwei Jahre inhaftiert, und es gibt viel, was sie aus dieser Zeit zu berichten hat. In einem eindrucksvollen Interview schilderten Sasha und Sonya ihre Gedanken und Gefühle über die herausfordernden Monate der Trennung und die Freude über das Wiedersehen. Sonya erinnert sich an den Moment, als sie den Anruf von Sasha erhielt, der ihre Wiedervereinigung einläutete – der Moment, der ihr Leben für immer verändern sollte.

Ein Wiedersehen voller Emotionen

„Mein Herz schlug schneller, als ich den Anruf bekam. Ich war überwältigt von der Nachricht“, erzählt Sonya. Sie beschreibt, wie sie sich sofort auf den Weg machte, um Sasha in die Arme zu schließen. „Ich hatte Angst, dass die Grenzpolizei mich nicht durchlassen würde, aber sie haben mich durchgewunken.“ Die Spannung und die Emotionen des Grenzübertritts verdeutlichen, wie schwer dieser Moment für beide Frauen war. Auch Sasha beschreibt das Wiedersehen als ein „Eintauchen in einen Ozean aus Liebe“, was klar macht, wie sehr die beiden Frauen einander vermisst haben.

Nicht zuletzt ist die Zeit im Gefängnis für Sasha selbst ein Trauma gewesen. Sie spricht offen über die Monotonie und die Herausforderungen der Gefängnisroutine – eine ständige Wiederholung von Abläufen und nichts, was ihr ein Stück Freiheit zurückgeben konnte. „Es war traumatisch, das kann ich nicht anders sagen. Tage zogen sich endlos hin, und doch verging die Zeit wie im Flug, während ich an Sonya und meine Liebsten dachte.“ Es ist beeindruckend, wie dieser Gedanke an die Liebe und den Wunsch nach Freiheit sie in dieser dunklen Zeit hätte aufrecht erhalten können.

Der Mut der freien Rede

Sasha wurde durch eine bemerkenswerte Protestaktion inhaftiert, bei der sie Preisschilder in einem St. Petersburger Supermarkt mit Informationen über den Ukraine-Konflikt versehen hatte. Auf die Frage, ob sie diese Aktion bereue, antwortet sie entschieden: „Ich würde es wieder tun. Diese kleinen Zettel haben zu einem lauten Aufschrei geführt.“ Ihr Fall hat viele Menschen berührt und dazu beigetragen, ein Bewusstsein für die friedlichen Proteste gegen den Krieg zu schaffen.

Es ist eine bewundernswerte Haltung, die Sasha ausstrahlt, und es wird deutlich, dass sie trotz aller Widrigkeiten stark geblieben ist. „Sie sind zu schwach, um mich zu brechen“, sagt sie über diejenigen, die versucht haben, sie zu unterdrücken. Diese Worte stehen für einen unerschütterlichen Glauben an den eigenen Wert und an das, was richtig ist, und ermutigen viele, die für ihre Überzeugungen kämpfen.

Die Zeit nach ihrer Freilassung ist für Sasha und Sonya voller Hoffnungen und Pläne. Sasha möchte sich der Kunst widmen und hat bereits begonnen, die Ereignisse ihrer Vergangenheit in ihrer kreativen Arbeit zu verarbeiten. „Ich werde bald eine Künstlerresidenz in einer kleinen deutschen Stadt beginnen“, sagt sie. Auch Sonya hat große Pläne: „Wir möchten uns für Menschenrechte einsetzen und in Deutschland bleiben, wo die Menschen uns so freundlich begrüßen.“ Diese positive Rückmeldung von der Gemeinschaft lässt die beiden Frauen hoffen und zeigt, dass ihre Geschichte nicht nur für sie selbst, sondern auch für viele andere eine wichtige Botschaft hat.

„Ich freue mich, dass Sasha endlich frei ist“, sagt Sonya und bekräftigt, dass dies das Wichtigste für sie ist. Für Sasha bedeutet die Freiheit, kleine Dinge zu genießen, die sie in ihrer Gefangenschaft nicht hatte, wie das Liegen im Gras und das Beobachten der Wolken. „Das habe ich sehr vermisst“, fügt sie hinzu. Diese kleinen Freuden des Lebens haben eine neue Bedeutung für sie, die sie aus ihrer schweren Erfahrung mitgenommen hat.

Die Stärke und der Mut, den Sasha und Sonya in ihrer persönlichen und gemeinsamen Geschichte zeigen, inspirieren viele andere. Ihre Entschlossenheit, für Frieden und Gerechtigkeit einzustehen und die kleinen Dinge im Leben wieder zu schätzen, ist ein Ausdruck der Hoffnung, den sie mit der Welt teilen möchten.

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