Altenkirchen (Westerwald)Koblenz

Koblenz: Geflüchtete Kinder aus Uman genießen unbeschwerte Campwoche

Im Rahmen eines achttägigen Feriencamps in Koblenz erleben 15 traumatisierte ukrainische Kinder aus Uman eine unbeschwerte Zeit voller Aktivitäten, um ihnen eine wichtige Pause vom Krieg zu ermöglichen und neue Freundschaften zu schließen.

In Koblenz findet derzeit ein besonders bedeutendes Feriencamp statt, das Mädchen und Jungen aus der ukrainischen Stadt Uman eine wichtige Auszeit vom Krieg bietet. Obgleich das Leben ihrer Altersgenossen von Sorgen und Ängsten geprägt ist, genießen 15 Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren eine achttägige Erfahrung im Westerwald, die ihnen einen Moment des unbeschwerten Lebens schenkt. Das Camp wird von der Ukraine-Hilfe Koblenz organisiert und bringt sowohl ukrainische als auch koblenzer Kinder zusammen, um gemeinsam eine fröhliche Zeit zu verbringen.

Das Camp, das in einem Pfadfinderzeltplatz in Eitelborn abgehalten wird, bietet den Kindern eine Vielzahl an Aktivitäten, die von sportlichen Herausforderungen bis hin zu kreativen Bastelstunden reichen. Einige der Kinder haben aufgrund der Schrecknisse des Krieges bereits große persönliche Verluste erlitten, darunter den Verlust eines oder sogar beider Elternteile. Eine Betreuerin berichtete, dass eines der Kinder sich aufgrund der Abwesenheit von Luftschutzsirenen erst an die Ruhe gewöhnen musste und nun endlich wieder beruhigt schlafen kann. Austin Harrington von der Ukraine-Hilfe Koblenz beschreibt die erste Zeit im Camp als eine wertvolle Gelegenheit, vielen Kindern positive Erlebnisse und neue Freundschaften bieten zu können.

Ein Tag in Koblenz

Ein besonders aufregender Tag für die Kinder war ein Ausflug nach Koblenz. Nach einer Morgenroutine, die Frühsport und ein ausgewogenes Frühstück beinhaltete, begaben sich die Teilnehmer zum Rathaus für eine unterhaltsame Stadtrallye, die mit Hilfe von Smartphones durchgeführt wurde. Diese Art der Erkundung hilft den Kindern nicht nur, die Stadt besser kennenzulernen, sondern fördert auch das Teambuilding untereinander.

Am Deutschen Eck, einem der bekanntesten Wahrzeichen Koblenz‘, bekamen die Kinder Teilnahmeurkunden sowie ein kleines Andenken in Form eines Koblenz-Magneten. Ingo Schneider, der Dezernent für Bildung und Kultur, war vor Ort und überreichte auch den zehn Betreuern ein kleines Dankeschön. Im Anschluss an die Zeremonie ging es für die Kinder weiter zum Freibad Oberwerth, wo sie sich bei schönstem Wetter erfrischen konnten.

Unterstützung und Organisation

Die Idee zu diesem Camp entstand, als die Ukraine-Hilfe Koblenz die Möglichkeit sah, einen Beitrag zur neuen Städtepartnerschaft mit Uman zu leisten. Ingo Schneider zeigte sich erfreut über die schnelle Organisation des Camps innerhalb von nur sechs Wochen. Die Vorbereitung umfasste viele logistische Herausforderungen, wie die Organisation von Zelten, Küchen, Lebensmittel- und Getränkelieferungen sowie die Beschaffung von zusätzlichen Sponsoren, um das Projekt finanzieren zu können. Zu den Unterstützern zählen unter anderem die evm, Stadtwerke Koblenz, die Friedenskinder, der Rotary Club Koblenz sowie die Systemische Traumapädagogik e.V. Diese Partnerschaften und Förderungen waren entscheidend, um den Kindern eine sorglose Zeit zu ermöglichen und sie vom belastenden Alltag abzulenken, den der Krieg mit sich bringt.

Insgesamt bietet das Feriencamp nicht nur eine Flucht aus der tristen Realität für diese Kinder, sondern zeigt auch die hohe Engagement und Solidarität der Koblenzer Gemeinschaft gegenüber den Flüchtlingen aus der Ukraine. Es ist ein Zeichen der Hoffnung und eine Möglichkeit, durch die kleinen Freuden des Lebens und neue Bekanntschaften Kraft zu schöpfen. Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt, um positive Erfahrungen in die Leben von Kindern zu bringen, die durch die Umstände des Krieges viel durchmachen müssen.

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