Die Paralympischen Spiele 2024 in Paris stehen vor dem Abschluss, doch der Fokus wurde von den beeindruckenden sportlichen Leistungen auf einen umstrittenen Kommentar des Komikers Luke Mockridge gelenkt, der für Empörung sorgt. Seine hämischen Bemerkungen über Para-Sportler haben nicht nur Kritik von Athleten, sondern auch von dem Fernsehsender Sat.1 nach sich gezogen, der nun eine angekündigte Show des Comedians absetzt.
Mockridge machte in einem Podcast, der bereits im August veröffentlicht wurde, anstößige Bemerkungen, die viele Hörer empörten. Er setzte den Vergleich von behinderten Menschen mit der abenteuerlichen Äußerung an, dass man sie in ein Schwimmbecken werfen könnte, und der letzte, der „ertrinkt“, sei der Gewinner. Diese Worte wurden als geschmacklos und beleidigend aufgefasst, was zu einem Sturm der Entrüstung in den sozialen Medien führte.
Reaktionen auf Mockridges Kommentare
Nach dem hitzigen Feedback sah sich Mockridge schließlich gezwungen, auf die Kritik zu reagieren. In einem öffentlichen Statement auf Instagram erklärte er, dass es nie seine Absicht gewesen sei, Menschen mit Behinderung ins Lächerliche zu ziehen, insbesondere während der bedeutenden Paralympischen Spiele. Er entschuldigte sich und gestand, dass es ihm nicht gelungen war, seine Ansichten auf respektvolle Weise zu vermitteln.
Der Fernsehsender Sat.1 gab bekannt, dass er die Show „Was ist in der Box?“ am 12. September nicht ausstrahlen werde. Ein Sprecher erklärte, dass die Aussagen nicht mit den Werten des Unternehmens übereinstimmten. Zudem forderte er Mockridge auf, seine Entschuldigung in Taten umzusetzen und das Thema weiter ernsthaft zu behandeln, insbesondere im Hinblick auf die spannenden Leistungen der Para-Sportler in Paris.
Die Reaktionen aus der Sportwelt waren vielfältig. Die zweifache Olympiasiegerin Kristina Vogel, die nach einem Trainingsunfall im Rollstuhl sitzt, beschrieb die Kommentare als „unfassbar“. Niko Kappel, Silbermedaillengewinner im Kugelstoßen, nahm ebenfalls Stellung und merkte ironisch an, dass Menschenverachtung und Ignoranz keine „paralympischen“ Eigenschaften seien. Seine Worte verdeutlichten die Dringlichkeit und den Ernst der Debatte, in der Mockridge sich nun befindet.
Neben der persönlichen Verantwortung von Mockridge gab es seitens des Deutschen Behindertensportverbands eine Einladung an den Comedian. Sie ermutigten ihn, live bei Para-Sportveranstaltungen dabei zu sein, um die beeindruckenden Leistungen und die Bereicherung zu erfahren, die Menschen mit Behinderungen der Gesellschaft bringen. Mockridge zeigte sich bereit, diese Einladung anzunehmen und von den Erfahrungen zu lernen.
Vor dem Entschuldigungsversuch forderte der Präsident des Behinderten- und Rehasportverbands Berlin eine tiefgründige Reue von Mockridge. Man könne diese Äußerungen nicht einfach als Comedy abtun, und auch nicht als bloße Dummheit. Die Forderungen nach einer Entschuldigung und einer klaren Verurteilung der hämischen Kommentare spiegeln die wachsende Sensibilität der Gesellschaft gegenüber den Themen Inklusion und Respekt wider.
Die ganze Geschichte um Luke Mockridge ist nicht nur eine Episode in der Welt des Entertainments, sondern wirft auch größere Fragen zur Sensibilität und Verantwortung in der Comedy auf. Es bleibt abzuwarten, wie der Comedian die Kritik umsetzen und ob er die Chance nutzen wird, um seine Perspektiven zu erweitern und zugängliche Wege zu finden, um respektvoll über und mit Menschen mit Behinderungen umzugehen.