Köln

250 Kilogramm Müll: Freiwillige säubern den Morteratschgletscher

Rund 90 Freiwillige haben an einem Tag in Pontresina 250 Kilogramm Müll von den schmelzenden Gletschern im Engadin gesammelt, um auf die Umweltproblematik aufmerksam zu machen und alte Fundstücke in Kunstwerke zu verwandeln, die später für Gletscherpflegeprojekte versteigert werden sollen.

Pontresina (dpa) – Eine bemerkenswerte Initiative zur Müllbeseitigung im Gletschergebiet von Engadin lässt aufhorchen, denn 90 freiwillige Helfer haben innerhalb eines Tages erstaunliche 250 Kilogramm Abfall gesammelt. Diese Aktion wirft ein Licht auf die negativen Auswirkungen des Klimawandels und die rasant schmelzenden Gletscher der Alpen.

Die Bedeutung des Engagements

Angesichts der Tatsache, dass Gletscher nicht nur natürliche Schönheit, sondern auch wichtige Ökosysteme repräsentieren, ist das Engagement der Bürger für deren Reinigung von großer Bedeutung. Diese Ureinwohner und Naturliebhaber zeigten, dass lokale Gemeinschaften aktiv zur Erhaltung ihrer Umgebung beitragen können.

Was wurde gesammelt?

Unter den gesammelten Abfällen fanden sich einige überraschende Gegenstände: von einer Filzmütze und einem Rucksack bis hin zu Zigaretten- und Bonbonverpackungen. Es ist erschreckend zu bedenken, dass einige dieser Gegenstände möglicherweise seit Jahren im Eis verborgen waren. Diese Funde sind eine direkte Konsequenz des massiven Rückgangs der Eisfläche, die durch die Erderwärmung verursacht wird.

Der Morteratschgletscher: Ein ergreifendes Beispiel

Besonders alarmierend ist die Situation des Morteratschgletschers, der als größter Gletscher in den östlichen Alpen gilt. Über die letzten 150 Jahre hat sich seine Gletscherzunge um drei Kilometer zurückgezogen, was einen Verlust von zwei Dritteln seines Volumens bedeutet. Dieses drastische Schmelzen liefert nicht nur Stoff für Umweltdebatten, sondern zeigt auch, wie dringend der Schutz dieser wertvollen Ressourcen ist.

Wie geht es weiter?

Ein kreativer Aspekt der Aufräumaktion ist die Idee von Nora Engels, einer Holzbildhauerin aus dem Engadin. Sie plant, gut erhaltene Fundstücke in beeindruckende Holzskulpturen zu verwandeln. Durch die spätere Versteigerung dieser Kunstwerke werden nicht nur die gesammelten Objekte gewürdigt, sondern auch Mittel für Gletscherpflegeprojekte generiert. Dies könnte einen finanziellen Anreiz für zukünftige Säuberungsaktionen schaffen.

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung

Die jüngste Müllsammlung im Gletschergebiet ist nicht nur ein Zeichen des Engagements für die Umwelt, sondern auch ein Aufruf zum Handeln angesichts des Klimawandels. Diese Art von lokalem Engagement könnte als Modell für andere Gemeinden dienen, die ähnliche Herausforderungen bewältigen müssen. Es bleibt zu hoffen, dass solche Initiativen weiterhin Unterstützung finden und langfristige Veränderungen bewirken.

NAG

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"