Köln (dpa) – Der Tod von Christoph Daum hat in der Welt des Fußballs für großes Bedauern gesorgt. Der 70-Jährige verstarb am Samstag in seiner Heimatstadt Köln, nachdem er lange Zeit gegen eine schwere Krebserkrankung gekämpft hatte. Laut seiner Familie trat er «friedlich im Kreise seiner Familie» von dieser Welt. Daum, der als einer der auffälligsten und einflussreichsten Trainer des Profifußballs galt, hinterlässt eine Lücke in der Sportwelt.
Daum erlangte in seiner Karriere viele Erfolge und war bekannt für seine unkonventionellen Methoden. Sein Charakter und seine Durchsetzungsfähigkeit zeichnen ihn aus – er war jemand, der nie aufgab. Mit seinem kämpferischen Geist versuchte er nicht nur, sich selbst durch seine Krankheit zu tragen, sondern wollte auch anderen Mut zusprechen. «Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht», hatte er einmal gesagt, was sein unerschütterlicher Wille dokumentiert. Besonders bemerkenswert ist, dass er trotz seiner Krankheitsgeschichte wieder Interviews gab und in verschiedenen Talkshows auftrat, was sein Engagement für die Menschen um ihn herum unterstrich.
Ein Leben voller Herausforderungen
Die Attribute von Daums Lebensweg sind ebenso eindrucksvoll wie herausfordernd. Schon in der Kindheit zeigte sich sein Kampfgeist, indem er sich gegen körperlich überlegene Mitschüler behauptete. In seiner Trainerkarriere widmete er sich der Aufgabe, traditionell starke Mannschaften herauszufordern. Seine Bemühungen, die Bayern München fast zu besiegen, als er den 1. FC Köln coachte, sind legendär.
Dennoch war seine Karriere nicht immer von Ruhm geprägt. Im Jahr 1992 feierte er mit dem VfB Stuttgart die Bundesliga-Meisterschaft, doch der darauf folgende Wechselfehler, der die Qualifikation zur Champions League kostete, führte zu einem herben Rückschlag. In der nachfolgenden Kokain-Affäre im Jahr 2000 verlor er die Chance, Bundestrainer zu werden, was als eine der größten Niederlagen in seiner Karriere angesehen wird.
Trotz dieser Rückschläge war seine Karriere von bemerkenswerten Höhen geprägt. Er gewann Titel in anderen Ländern, darunter Österreich und die Türkei, wie auch mit dem 1. FC Köln, den er erfolgreich in die Bundesliga zurückführte und dort stabilisierte. Dies zeigt, wie entscheidend sein Beitrag für den Fußball über Jahre hinweg war, wobei er stets betonte: «Du kannst hinfallen. Es ist auch nicht entscheidend, wie oft du hinfällst. Du musst nur immer wieder aufstehen.»
Daums Tod ist ein Verlust, der nicht nur für seine Fans spürbar ist. Auch die Spieler und Trainer, die von seinem Wissen und seiner Erfahrung profitierten, stehen nun ohne einen ihrer größten Mentoren da. Seine Fähigkeit, Menschen zu inspirieren und zu führen, wird in der Welt des Sports lange in Erinnerung bleiben.
Ein Erbe im Fußball
Das Erbe von Christoph Daum wird Bestand haben, nicht nur wegen seiner Erfolge auf dem Platz, sondern auch durch die Art und Weise, wie er das Leben und seine Herausforderungen wahrnahm. Sein Charisma, gepaart mit einem unerschütterlichen Willen, hat Generationen von Fußballspielern und -trainern inspiriert. Die Hartnäckigkeit, die er im Angesicht sensibler Themen wie seiner Krebserkrankung zeigte, wird immer als Beispiel für Entschlossenheit und Lebensmut gesehen werden.
In gedenken an Christoph Daum, dessen Name untrennbar mit der Geschichte des deutschen Fußballs verbunden ist, wird sein Einfluss auf den Sport und die Art, wie er das Leben lebte, weiterhin Wirkung zeigen. Die Leidenschaft, die er für das Spiel hatte, und sein unnachgiebiger Geist sind Vorbilder für kommende Generationen.
Die Fußballwelt hat Christoph Daum als einen außergewöhnlichen Trainer und Charakter kennengelernt. Sein Karriereweg war von Höhen und Tiefen geprägt, die nicht nur seinen sportlichen Werdegang, sondern auch seine Philosophie als Mensch prägten. In den letzten Jahren seines Lebens wurde Daum nicht nur zum Symbol für Durchhaltevermögen, sondern auch für eine optimistische Sicht auf die Herausforderungen des Lebens.
Seine Rückkehr in die Öffentlichkeit nach der Krebsdiagnose gab vielen Menschen Hoffnung. Er nutzte jede Gelegenheit, um über seine Erfahrungen zu sprechen und anderen Betroffenen Mut zu machen. Diese resiliente Haltung spiegelt sich auch in seinem berühmten Zitat wider: «Der Krebs hat sich den falschen Körper ausgesucht.» Diese Worte verdeutlichen, wie sehr Daum den Kampf gegen die Krankheit metaphorisch für sein ganzes Leben betrachtete.
Ein Leben voller Herausforderungen und Rückschläge
Daums Karriere war von einem ständigen Auf und Ab geprägt. Nach dem Gewinn seiner ersten Meisterschaft mit dem VfB Stuttgart 1992 musste er sich mit der schmerzhaften Erfahrung eines Wechselfehlers anfreunden, der sein Team aus der Champions-League-Qualifikation ausschloss. Ein weiterer Meilenstein seiner Karriere war die Kokain-Affäre von 2000, die ihm einen möglichen Trainerposten der deutschen Nationalmannschaft kostete und seinen Ruf schwer beschädigte.
Doch anstatt sich von diesen Rückschlägen entmutigen zu lassen, fand Daum stets einen Weg zurück. Er gewann weitere Titel in verschiedenen Ligen, unter anderem auch mit dem österreichischen Club FK Austria Wien, wo er 2003 die Meisterschaft holte. Diese Erfolge zeugen von seiner Fähigkeit, aus Fehlern zu lernen und sich weiterzuentwickeln.
Persönlicher Einfluss und Vermächtnis
Christoph Daum ist nicht nur für seine Erfolge und Misserfolge im Fußball bekannt, sondern auch für seinen besonderen Einfluss auf die Spieler, die er trainierte. Viele seiner ehemaligen Schützlinge sprechen heute noch mit großem Respekt und Dankbarkeit über die Zeit unter seiner Anleitung. Daum verstand es, Talente zu fördern und sie in ihrer individuellen Entwicklung zu unterstützen.
Durch seine Offenheit, seine eigenen Kämpfe zu teilen, wird Daum auch über den Fußball hinaus ein Vorbild für viele Menschen sein. Er hat zahlreiche Lebenslektionen hinterlassen, die sowohl im Sport als auch im täglichen Leben Anwendung finden können. Sein Erbe wird sowohl in der Fußballwelt als auch in der Erinnerung vieler Fans und Spieler weiterleben.