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Festivals der Hoffnung: Gemeinsam gegen Antisemitismus in Köln

Vom 15. bis 25. August findet in Köln und dem Rhein-Erft-Kreis das Festival "SHALOM-MUSIK.KOELN" statt, das mit 80 Konzerten jüdische Musik feiert und damit ein Zeichen für Dialog und ein friedliches Miteinander in Zeiten des wachsenden Antisemitismus setzt.

Das Musikfestival SHALOM-MUSIK.KOELN findet vom 15. bis 25. August in Köln und im angrenzenden Rhein-Erft-Kreis statt. Geprägt von der Vielfalt jüdischer Musik, zielt es darauf ab, ein friedliches Miteinander und den Dialog zwischen Kulturen zu fördern. Ingesamt 80 Konzerte werden angeboten, darunter Klassik, Klezmer und zeitgenössische Musik.

Musik als Brücke zwischen Kulturen

In einer Zeit, in der Menschen jüdischen Glaubens international unter Druck stehen und Antisemitismus in Deutschland ansteigt, wird die Relevanz des Festivals deutlich. Ulrike Neukamm, die Projektleiterin, erklärt, dass Musik ein zeitloses Mittel ist, um Menschen zusammenzubringen. Mit dem Motto „Together now“ wird ein starkes Zeichen für Zusammenhalt gesetzt.

Ein Blick auf die Künstlerin Maria Herz

Das Eröffnungskonzert trägt die Überschrift „Ein kleines bisschen Glück“ und ehrt die Kölner Komponistin Maria Herz. Trotz der Herausforderungen, mit denen sie als Frau in der Männer dominierten Musikszene des 20. Jahrhunderts konfrontiert war, folgte sie ihrer Leidenschaft für die Komposition. Ihr Werk, das noch weitestgehend unentdeckt ist, umfasst Orchesterwerke und Kammermusik und wird im Rahmen des Festivals erstmals aufgeführt.

Kantorenkonzert und liturgische Musik

Ein weiteres Highlight ist das Kantorenkonzert „Hallelujah“, das in der Kölner Synagoge stattfindet. Drei Kantoren werden ein eindrucksvolles liturgisches Programm bieten. Dies stellt nicht nur einen musikalischen Genuss dar, sondern fördert auch das gegenseitige Verständnis und die Wertschätzung innerhalb der Gemeinschaft, was in der heutigen Zeit von großer Bedeutung ist.

Kulturelle Vielfalt im Fokus

Die Festivalveranstaltungen sind vielseitig, einschließlich einer einzigartigen Konzertreise auf dem Rad durch den Rhein-Erft-Kreis. Für Radbegeisterte bietet diese Tour nicht nur Musik, sondern auch die Möglichkeit, die malerische Landschaft mit ihren Schlössern und Kirchen zu genießen. Hier können Teilnehmer die Verbindung von Bewegung und Kultur eindrucksvoll erleben.

Hoffnung in schweren Zeiten

Neukamm ist sich der aktuellen Herausforderungen bewusst, sieht aber auch die Chance zur Stärkung der jüdischen Gemeinschaft durch kulturelle Veranstaltungen. Rückmeldungen von Festivalbesuchern zeigen, dass die Musik nicht nur begeistert, sondern auch Kraft gibt. Das Festival bietet eine Plattform, um der aktuellen Welle des Antisemitismus mit positiver Energie und Solidarität entgegenzutreten.

Fazit

SHALOM-MUSIK.KOELN ist mehr als nur ein Musikfestival; es ist ein bedeutendes Ereignis, das die kulturelle Vielfalt feiert und das Bewusstsein für jüdisches Leben in Deutschland schärft. In einer Zeit, die von Spannungen geprägt ist, setzt das Festival ein Zeichen der Hoffnung und der Gemeinsamkeit. Durch die verschiedenen Veranstaltungen entstehen Gelegenheiten für Dialog und gegenseitiges Verständnis, die besonders in der heutigen Zeit eine besondere Rolle spielen.

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