Neue Erzählungen durch Tanz und Performance
Das Diphtong Kollektiv hat sich kürzlich in der Alten Feuerwache an einer kreativen Zertrümmerung des alten Herrenhauses experimentiert. Statt der wuchtigen Abrissbirne setzten sie auf die feine Feder, um die klar definierten Rollen von Monarch und Untertanin herauszufordern.
Die Solo-Tanzperformance „Fem:me – Schöpfung, Rezeption & Resonanz“ beeindruckte das Publikum mit einer Ästhetik, die hauptsächlich von der Anmut Natalia Bulatovas geprägt war. Die Inszenierung brachte das alltägliche Thema der Herabwürdigung zur Sprache, jedoch ohne die patriarchale Geschichte zu überzeichnen. Bulatova schaffte es, das humoristische Licht auf diese Stereotypen zu lenken, wodurch das Publikum zum Lachen gebracht wurde.
Die Darstellung alter Werbefilme und die Auseinandersetzung mit überholten Idealen machten die Performance zu einem kritischen und unterhaltsamen Erlebnis. Obwohl das Diphtong Kollektiv mehr Mut zum Widerspruch hätten zeigen können, bleibt die Inszenierung ein wichtiger Beitrag zur Reflexion über Geschlechterrollen und Vorurteile.
Die Künstlerinnen und Künstler haben gezeigt, dass man mit einer Feder und einem Takt auch kraftvollere Botschaften vermitteln kann als mit einer Abrissbirne. Die Resonanz auf „Fem:me“ war positiv, und weitere Aufführungen sind bereits in Planung. Die multimedialen Elemente könnten zukünftig noch mehr Raum einnehmen, um die Energie und Kritik der Performance noch deutlicher zu transportieren.
In einer Welt, in der Weiblichkeit oft auf stereotype und diskriminierende Weise reduziert wird, ist es wichtig, künstlerische Projekte wie „Fem:me“ zu unterstützen. Die Auseinandersetzung mit genderbezogenen Themen bereichert nicht nur die kulturelle Landschaft, sondern regt auch zum Nachdenken über gesellschaftliche Normen und Vorurteile an.
– NAG