Köln

Führungskraft im Erzbistum Köln geht vorzeitig in den Ruhestand

Die Rolle von Petra Dierkes im Erzbistum Köln

Der Rücktritt von Petra Dierkes, der ersten Frau, die Kardinal Rainer Woelki 2015 als Seelsorgeamtsleiterin berufen hat, sorgt für Aufsehen im Generalvikariat des Erzbistums Köln. Trotz langjähriger Tätigkeit plant Dierkes vorzeitig in den Ruhestand zu gehen. In einer internen Mitteilung bedankt sie sich bei ihren Kollegen für die gute Zusammenarbeit und kündigt an, bis Ende August alle notwendigen Geschäfte weiterzuführen, bevor sie im September 2024 offiziell in den Ruhestand tritt.

Dieser Schritt kommt fast genau zehn Jahre nach Kardinal Woelkis Rückkehr nach Köln, als er Bernadette Schwarz-Boenneke von der Herbert-Quandt-Stiftung als Chefin der Hauptabteilung Schule/Hochschule nach Köln holte. Doch in den folgenden Jahren kühlte das Verhältnis zwischen Woelki und beiden Frauen ab, die schließlich ihre Führungsämter im Zuge einer Strukturreform verloren. Insbesondere Dierkes galt intern als entmachtet, nachdem ihr unumwunden klargemacht wurde, dass der Kardinal kein Vertrauen mehr in sie setzt.

Ein weiterer Konflikt im Bistum Limburg entbrannte um die Neubesetzung des Direktorenpostens am Katholisch-Sozialen Institut in Siegburg. Rücktritte prominenter Kuratoren deuteten darauf hin, dass die Bistumsleitung ein intransparentes Spiel um einen genehmen Wunschkandidaten des Kardinals spielt.

Zuletzt trat Dierkes von ihrem Posten als Leiterin des Bildungswerks sowie als Leiterin des Bereichs Erwachsenenseelsorge und Dialog zurück. Dies geschah kurz nachdem sie vor vollendete Tatsachen gestellt wurde, dass das Erzbistum beabsichtigt, den kircheneigenen Multimediasender „Domradio“ aus der Verantwortung des Bildungswerks zu lösen und in eine gemeinnützige GmbH einzugliedern. Die Personalumbau im Erzbistum scheint also noch nicht abgeschlossen zu sein, nachdem auch der „Domradio“-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen abgelöst wurde.

NAG

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