Köln

Heldenhafte Hilfe: Zeugen leisten Erste Hilfe nach tödlichem Unfall in Rondorf

Nach einem tragischen Autounfall in Köln-Rondorf in der Nacht zum 17. August 2024 leistete die 39-jährige Mai-Lan Ho gemeinsam mit Nachbarn Erste Hilfe, während ein Fahrer, der unter Alkoholeinfluss stand, wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird, während einer der verletzten Fußgänger, ein 27-jähriger Mann, wenig später im Krankenhaus starb.

In der Nacht zum 17. August erschütterte ein tragischer Autounfall die beschauliche Nachbarschaft von Köln-Rondorf. Die 39-jährige Mai-Lan Ho, Inhaberin des Lokals „Zur Alten Post“, wurde nach einem langen Arbeitstag plötzlich Zeugin eines dramatischen Vorfalls, der ihr Leben für immer verändern sollte. Kaum fünf Minuten nach ihrer Ankunft zu Hause hörte sie ein ohrenbetäubendes Geräusch und stürmte sofort nach draußen.

Dort bot sich ihr ein erschreckendes Bild: Ein zerstörter schwarzer BMW stand teils auf dem Gehweg, teils auf der Fahrbahn, und die rundherum verteilten Trümmerteile deuteten auf die Schwere des Unfalls hin. Die Szene erinnerte sie an ein „Schlachtfeld“. Zwei junge Fußgänger lagen auf dem Asphalt, verletzt und hilflos. Berichten zufolge war der Autofahrer deutlich zu schnell unterwegs, was zu diesem folgenschweren Unfall geführt hatte.

Erste Hilfe und dramatische Momente

Mai-Lan Ho fand sich schnell in einer Situation wieder, die umfassende Hilfe erforderte. Während sie zum einen der schwer verletzten Person zu Hilfe eilte, war der, der das Unglück verursacht hatte, sichtbar schockiert und bat um Hilfe, wiederholt schreiend, dass er es nicht gewollt habe. Mai-Lan hatte die Fähigkeit, die Situation rasch einzuschätzen und handelte blitzschnell. Sie kniete sich zu dem anderen Verletzten, dessen Verletzungen am Kopf offensichtlich ernst waren, und sprach beruhigende Worte, obwohl sie wusste, dass seine Lage kritisch war.

Dennoch war sie sich der hohen Wahrscheinlichkeit bewusst, dass der junge Mann seine schweren Verletzungen nicht überleben würde. Ihre Angst und Trauer wurden Realität, als sie kurze Zeit später erfuhr, dass Nurullah Ülkü, 27 Jahre alt, im Krankenhaus seinen Verletzungen erlag. Sein Freund, der 22-Jährige, überlebte, während die beiden aus Herne stammenden jungen Männer in Köln nur einen kurzen Aufenthalt genießen wollten.

Ein leidenschaftlicher Einsatz unter Schock

Nachdem der Unfall geschehen war, reagierten zahlreiche Nachbarn äußerst schnell. Zehn Zeugen kamen zusammen, um erste Hilfe zu leisten, bis der Rettungsdienst eintraf. Eine Nachbarin brachte Handtücher, um den Verletzten zu versorgen, während andere halfen, den Verkehr zu regeln, darunter auch ein KVB-Linienbus, dessen Insassen sofort zur Unfallstelle eilten. Mai-Lan Ho gelang es, ruhig zu bleiben, während sie versuchte, anderen, die sich überfordert fühlten, Anweisungen zu geben.

Die zehrende Realität kam jedoch erst, als Mai-Lan wieder allein war und die Bilder des Unfalls in ihrem Kopf wieder auflebten. Um mit diesen traumatischen Erinnerungen umzugehen, suchte sie Hilfe bei einer Psychologin, um Techniken zu lernen, die ihr bei aufkommenden Panikattacken halfen.

Dennoch bedauert sie ihre Entscheidung, in diesem Augenblick zu helfen, nicht. Obwohl die Rettungskräfte und Ärzte Nurullah Ülkü nicht mehr retten konnten, empfindet Mai-Lan Ho, dass ihr Einsatz dennoch von Bedeutung war. „Ich möchte nicht, dass die Eltern denken, ihr Junge war allein, als er starb“, erklärt sie mit einem gebrochenen Herzen. „Denn das war er nicht.“ Diese Gedanken verleihen ihrer Hilfe eine tiefere Bedeutung und könnten den Trauernden vielleicht einen Hauch von Trost spenden.

Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den 24-jährigen Autofahrer wegen fahrlässiger Tötung. Die Schwere der Vorwürfe spiegelt das immense Leid wider, das durch diese verhängnisvollen Ereignisse verursacht wurde. Mai-Lan Ho setzt sich dafür ein, dass andere Menschen in ähnlichen Situationen den Mut aufbringen, zu helfen und sich um ihre Mitmenschen zu kümmern, so wie sie es getan hat.

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