Der Osthof der Hallen Kalk in Köln erweist sich am Samstag, den 27. Juli, als Schauplatz einer neuen Ära für die kulturelle Landschaft der Stadt. Um 15 Uhr wird dort das Open-Air-Programm „Kalkairs 24“ feierlich eröffnet. Inmitten eines langen Stillstands, der die Hallen geprägt hat, wird die Veranstaltung von den Initiativen Kulturhof Kalk, Kunsthaus Kalk und dem CCCC – Kreationszentrum Zeitgenössischer Zirkus organisiert und von der Stadt Köln gefördert. Dieses Projekt markiert nicht nur den Beginn eines neuen Events, sondern auch eine potentielle Wende für die Entwicklung der Hallen selbst.
Ein Schritt in die richtige Richtung
Die Initiativen hinter „Kalkairs 24“ haben jahrelang um Genehmigungen gekämpft, um Open-Air-Veranstaltungen durchführen zu können. Meryem Erkus vom Kulturhof Kalk erzählt von den Herausforderungen: „Es war nicht immer klar, welche Behörde zuständig ist. Verantwortlichkeiten wurden hin- und hergeschoben.“ Die Hoffnung ist groß, dass die Besucherzahl von anfänglich 300 auf 1000 erhöht werden kann, was ein deutliches Zeichen für eine revitalisierte kulturelle Nutzung der Hallen wäre.
Das große Event bietet mehr als nur Musik
Die erste Veranstaltung verspricht ein abwechslungsreiches Programm mit Live-Musik und Performances. Der bekannte Kölner Musiker Mik Quantius wird auf der Bühne stehen, gefolgt von der Sängerin Pajara. Darüber hinaus werden DJs für Stimmung sorgen und das CCCC plant eine interaktive Performance, bei der das Publikum aktiv in die Gestaltung des Raumes einbezogen wird. Dominikus Moos vom CCCC hebt hervor, dass dieses Event als Pilotprojekt fungiert, um zu zeigen, dass der Osthof als Veranstaltungsort zukunftsfähig ist.
Eine spannende Vision für die Hallen Kalk
Die Perspektiven für die Nutzung der Hallen Kalk sind vielschichtig. Die Halle 70 soll künftig ein Dokumentationszentrum über die Migrationsgeschichte in Deutschland beherbergen, wobei die Sanierungsarbeiten voraussichtlich 2027 beginnen sollen. Moos äußert sich jedoch skeptisch über die Zukunft einiger Hallen: „Das eine oder andere Gebäude wird abgängig sein.“ Diese Aussagen verdeutlichen, dass die langfristigen Möglichkeiten für das Areal weiterhin unklar sind, was die Wichtigkeit des aktuellen Open-Air-Programms umso deutlicher macht. Es könnte die Grundlage für eine nachhaltige und kreative Nutzung der Hallen legen.
Ein Vorbild für andere Initiativen
Die Open-Air-Veranstaltungen zeigen nicht nur, wie kulturelle Initiativen aufgrund von Behördenschwierigkeiten erstarren können, sondern auch, wie Gemeinschaft und Zusammenarbeit zur Überwindung von Hindernissen führen können. Ein intensives Workshop-Wochenende mit Vertretern aus der Verwaltung und den Initiativen hat dazu beigetragen, Missverständnisse aufzulösen und koordinierte Anstrengungen zu schaffen. Roman Jungblut vom Kulturhof beschreibt den Wendepunkt optimistisch: „Jetzt haben wir das Gefühl, dass auch die Verwaltung an einem Strang zieht.“ Diese Zusammenarbeit könnte als Modell für ähnliche kulturelle Projekte in anderen Städten dienen.
Die Veranstaltung am Samstag wird von 15 bis 20 Uhr stattfinden. Der Zugang erfolgt über die Dillenburger Str. 65-67. Diese Initiative könnte der Auftakt zu einer völlig neuen Nutzung der Hallen Kalk sein und zeigt, dass ein vereinter Zuspruch zu kulturellen Events wesentliche Veränderungen bewirken kann.
– NAG