Der Kölner Zoo hat in den letzten Wochen einen emotionalen Wendepunkt erlebt. Nach über 27 Jahren musste sich der Zoo von einem seiner bekanntesten Bewohner, dem Spitzmaulnashorn „Taco“, verabschieden. Dieser Abschied fiel vielen Tierfreunden in Köln schwer, da „Taco“ zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Zoolebens geworden war.
Ende Juli 2024 wurde „Taco“ dann in seinem neuen Zuhause, dem Frankfurter Zoo, der Öffentlichkeit präsentiert. Der Umzug stellte jedoch nicht das Ende der Nashornhaltung im Kölner Zoo dar, denn bereits einige Zeit vor dem Abschied hatte der Zoo angekündigt, dass der Bestand an Nashörnern in Köln eher verjüngt als eingestellt werden sollte.
Ein neuer Nashorn-Bewohner stellt sich vor
Die Freude über einen Neuzugang ist bereits eingekehrt: Mit „Malte“ ist ein neues männliches Nashorn in Köln angekommen. „Malte“ wurde 2019 im Magdeburger Zoo geboren und verbrachte das letzte Jahr in Rotterdam, bevor er seinen Platz im Kölner Zoo einnahm. Diese Zuweisung erfolgte im Rahmen der Zuchtstrategien des europäischen Zuchtbuchkoordinators, was den Fortbestand der Art in Gefangenschaft unterstützen soll.
Zusätzlich zu „Malte“ wird auch die Nashornkuh „Hazina“ aus dem Zoo in Doué-la-Fontaine in Frankreich bald nach Köln kommen, um gemeinsam mit „Malte“ das neue Zuchtpärchen zu bilden. Diese Zusammenarbeit unterstreicht das Engagement des Kölner Zoos für den Schutz und die Erhaltung der Nashornpopulation.
Aktuell gibt es noch keinen genau festgelegten Termin, an dem die Besucher das neue Nashorn „Malte“ bewundern dürfen. Der Zoo hat sich entschieden, dem neuen Bewohner Zeit zu geben, um sich in seiner neuen Umgebung einzuleben. Auf der Facebook-Seite erklärte der Zoo: „Wie schnell er sich gewöhnt, kann man nicht sagen, wir lassen ihm Zeit.“ Diese geduldige Herangehensweise deutet darauf hin, dass die Tiere im Zoo zuerst angepasste Lebensbedingungen erhalten müssen, bevor sie der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Artenschutz im Fokus
Die Bedeutung der Erhaltungszucht kann nicht hoch genug geschätzt werden, besonders bei Arten wie den Nashörnern, die weltweit gefährdet sind. Ihre Populationen in freier Wildbahn schrumpfen rapide, und der Kölner Zoo beteiligt sich aktiv an internationalen Schutzprogrammen. Ein Ziel ist es, Nachwuchs zu züchten, um so zur Sicherung dieser majestätischen Tiere beizutragen.
Nicht nur die Nashörner sorgen für neues Leben im Zoo: Ein weiterer Neuzugang, der Brillenbär „Hans“, wurde am 14. August aus dem Tierpark Berlin willkommen geheißen. „Hans“ zeigt sich als besonders aktiver Bär, der vor allem große Freude daran hat, auf seiner Anlage zu baden. Am 29. August wird er zum ersten Mal für die Zoobesucher zu sehen sein.
Somit hat der Kölner Zoo trotz emotionaler Abschiede einen Neuanfang gewagt und bleibt entschlossen, sich für den Tierschutz und die Biodiversität in Europa und darüber hinaus einzusetzen.