Die Herausforderungen im Kölner Nahverkehr, insbesondere für Reisende und Busunternehmen, sind deutlich spürbar und werfen Fragen zur touristischen Infrastruktur auf. Vor allem seit der Sperrung der Abfahrt zur Bastei am Rheinufer können Reisebusse nicht mehr wie gewohnt ihre Passagiere dort absetzen. Dies hat zu einer Reihe von Problemen geführt, die nicht nur die Touristen, sondern auch die Busfahrer betreffen.
Einfluss auf den Tourismus
Rudolf Kuckel, ein Disponent des Reisedienstes Sinning, äußert sich besorgt über die Situation. Sein Unternehmen spielt eine wesentliche Rolle im Kölner Tourismus, da es jährlich etwa 160.000 Passagiere zu den Attraktionen der Stadt befördert. „Wir befördern zwischen März und Oktober rund 160.000 Passagiere“, erklärt Kuckel. Es ist evident, dass die touristische Anziehungskraft Kölns gefährdet sein könnte, wenn die Infrastruktur nicht verbessert wird.
Beschwerliche Bedingungen für Reisende
Die Bedingungen für Passagiere sind laut Kuckel unzumutbar. „Es handelt hauptsächlich um ältere und zum Teil gebrechliche Fahrgäste, denen jeder Meter zu Fuß Probleme bereitet.“ Oft müssen sie lange Treppen bewältigen, was die Situation noch verschärft. Die Notwendigkeit, Gepäck und andere Ausstattungsgegenstände zu transportieren, macht den Fußweg besonders beschwerlich. Dies stellt nicht nur eine Herausforderung für die Passagiere dar, sondern auch für die Busfahrer, die die Gäste unter gefährlichen Bedingungen auf der Rheinuferstraße ein- und ausladen müssen.
Fehlende Alternativen und provisorische Lösungen
Ein provisorischer Busbahnhof, der von der Stadt eingerichtet wurde, reicht nicht aus, um den Anforderungen während der Hauptsaison gerecht zu werden. „In der Hauptsaison bedienen zeitgleich bis zu acht Busse die verschiedenen Anleger“, weist Kuckel auf die Herausforderung hin. Die Umstände sind frustrierend, und ein Busfahrer, Karl Müller, schildert die Situation: „Die Stadt will die Touristen haben, aber sie tut nichts dafür.“
Kritik und Lösungsvorschläge
Die anhaltende Kritik gegenüber den städtischen Behörden wird lauter. Kuckel, der häufig Feedback von Kreuzfahrtgesellschaften erhält, fordert, die Situation zu verbessern. Er schlägt vor, die Einsatzorte für Busse zu erweitern und neue Halteplätze in der Nähe von wichtigen Sehenswürdigkeiten zu schaffen, um die Gereonstraße zu entlasten. Darüber hinaus wären weitere Einrichtungen notwendig, um die Anforderungen der Busfahrer und ihrer Passagiere zu erfüllen.
Langfristige Lösungen dringend erforderlich
Trotz der Herausforderungen bleibt die Hoffnung der Busfahrer und des Disponenten, dass sich die Situation bald verbessert. Die Stadt Köln muss die Bedingungen für die An- und Abfahrt von Touristen ernst nehmen, um den Anforderungen einer attraktiven Touristendestination gerecht zu werden. Während die Diskussion über die städtische Infrastruktur fortgesetzt wird, bleibt abzuwarten, wie schnell und effizient Lösungen umgesetzt werden können.
– NAG