Köln (dpa/tmn) – Das Leben in städtischen Wohnungen wird zunehmend unausweichlich durch die Knappheit an Wohnraum geprägt. Die Frage nach dem Stauraum wird daher für viele Mieter und Wohnungseigentümer immer relevanter. Insbesondere in kleinen Apartments oder WGs, wo oft jeder Quadratmeter zählt, rückt das Thema Stauraumgestaltung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Obwohl viele Menschen mit wenig Platz auskommen müssen, gibt es kreative Lösungen, um den Raum optimal zu nutzen.
Austausch von Ideen und Methoden
Sima Niroumand, eine Architektin aus Köln, hat sich auf die Entwicklung von Wohnkonzepten für kleine Räume spezialisiert. Sie empfiehlt, mindestens einmal im Jahr eine gründliche Bestandsaufnahme der eigenen Habseligkeiten zu machen. «Was braucht man wirklich?», fragt sie. Der erste Schritt hin zu einem aufgeräumteren Raum besteht darin, sich von überflüssigen Gegenständen zu trennen. Viele Dinge, die anfangen, Staub zu sammeln, können verkauft oder verschenkt werden. Niroumand erzählt: «Mit zwei Kindern wurde unsere Innenstadtwohnung in Köln wirklich eng. Wir mussten Lösungen finden, um den bestehenden Raum besser zu nutzen.»
Vielseitige Möbel nutzen
Die Perspektive von Architektin Paola Bagna erweitert die Diskussion über Stauraum. Sie betont, wie wichtig Multifunktionalität bei Möbeln ist. Unter einem Podestbett kann man effektiven Stauraum schaffen, und auch in der Höhe ließen sich bei altbaulichen Räumen viele Möglichkeiten herauskitzeln. Ein Hochbett kann nicht nur Platz für einen Schreibtisch oder Schränke bieten, sondern auch eine kreative Lösung für kleine Wohnungen darstellen. Ein weiteres Beispiel sind Hocker, die sowohl Platz bieten als auch als Sitzgelegenheit genutzt werden können. Das flexible Mobiliar fördert nicht nur einen aufgeräumten Raum, sondern verbessert auch die Nutzung der vorhandenen Fläche.
Vertikaler Raum und kreative Lösungen
Eine häufig übersehene Möglichkeit, Platz zu sparen, liegt in der Vertikalen: Regale, die bis zur Decke reichen, können erheblich zur Raumausnutzung beitragen. Niroumand und Bagna empfehlen, diese obersten Abteile zu nutzen, um weniger häufig verwendete Gegenstände zu verstauen. Hier können auch dekorative Elemente Platz finden, die die persönliche Note des Zuhauses unterstreichen. Es gilt jedoch, darauf zu achten, eine ordentliche Mischung aus offenen und geschlossenen Aufbewahrungslösungen zu schaffen, um den Raum nicht überladen wirken zu lassen.
Praktische Tipps für den Alltag
Was aber passiert, wenn das Chaos unweigerlich zurückkehrt? Niroumand weist darauf hin, dass regelmäßige Ausmistaktionen einen klaren Raum fördern können. «Wenn man nicht mehr weiß, wo die Dinge sind, ist es an der Zeit, sich erneut mit der Frage der Notwendigkeit auseinanderzusetzen», so ihr Ratschlag. Eine durchdachte Anordnung kann nicht nur provisorische Lösungen umgehen, sondern auch den emotionalen Raum für die Dinge schaffen, die einem wichtig sind.
Fazit: Klug gestalten und Ordnung halten
Das entscheidende Element für ein harmonisches Zusammenleben selbst in den kleinsten Wohnungen ist die geschickte Gestaltung des Stauraums. Mit den richtigen Konzepten und der Bereitschaft, sich von Altem zu trennen, lässt sich auch in kleinen Wohnungen ein aufgeräumtes und ansprechendes Zuhause schaffen. Der Schlüssel liegt nicht nur in der praktischen Umsetzung, sondern auch in der ständigen Bereitschaft zur Anpassung und Veränderung der eigenen Wohnsituation. So wird das Leben in der Stadt nicht nur erträglich, sondern kann auch Raum für Entfaltung und Kreativität bieten.
– NAG