Die Entstehung großer Rivalitäten auf dem Fußballplatz ist stets ein faszinierendes Thema, besonders wenn es um Zweitliga-Klubs geht. Am Sonntag (13.30 Uhr, Sky) stehen sich der FC Schalke 04 und der 1. FC Köln gegenüber, und es ist mehr als nur ein Spiel. Simon Terodde, der als Rekord-Stürmer der 2. Liga sowohl mit Schalke als auch mit Köln aufgestiegen ist, teilt seine Gedanken zu diesem aufregenden Duell und den Herausforderungen, denen sich beide Teams gegenübersehen.
Nach dem beeindruckenden 5:0-Sieg der Kölner gegen Braunschweig stellt sich die Frage, ob der FC Köln nun eine stabile Form gefunden hat. Terodde warnt jedoch davor, sich zu früh zu freuen: „Ein 5:0 sieht gut aus, ja. Aber du musst auch auswärts beweisen, was du kannst.“ Er verweist auf die Schwierigkeiten, mit denen Teams in der 2. Liga konfrontiert sind, insbesondere in weniger bekannten Stadien wie in Ulm oder Regensburg. „Das wird nicht einfach.“
Schalke und Köln: Die aktuellen Herausforderungen
Im Gespräch äußert Terodde sich klar über seine Vorschau auf das Aufstiegsrennen. für den FC Schalke 04 sieht er eine positive Entwicklung auf dem Transfermarkt: „Schalke hat sich gut verstärkt. Mit Sylla haben sie einen Top-Stürmer geholt, was mich überrascht, dass er überhaupt in der 2. Liga spielt.“ Dennoch sieht er die Schalker Chancen auf einen Platz unter den ersten drei eher skeptisch: „Ich sehe Schalke nicht unter den ersten drei Klubs, aber mit einem Lauf ist natürlich alles möglich.“
Im Vergleich dazu hat der 1. FC Köln aus seiner Sicht die besseren Karten: „Köln hat keinen so großen Umbruch erlebt. Es ist ein eingespieltes Team, das zum Großteil zusammengeblieben ist.“ Die Kölner haben zudem die Möglichkeit, im Winter nach der Transfersperre strategisch nachzulegen, was ihnen einen zusätzlichen Vorteil verschaffen könnte.
Ein entscheidender Punkt in Teroddes Analyse ist der Druck, der auf den beiden Mannschaften lastet. „Köln hat definitiv mehr Druck auf dem Aufstieg“, stellt er fest, da die Erwartungen auch aus der Geschichte und den letzten Leistungen resultieren. Für Schalke hingegen ist die Umstellung nach einem „grauenhaften Jahr“ und insgesamt 15 Transfers eine erhebliche Herausforderung, die die Teamdynamik beeinflussen könnte.
Die Frage nach den Zukunftsperspektiven beider Klubs bleibt spannend. Besonders für die jüngeren Spieler wie Downs und Lemperle in Köln wird es jetzt entscheidend sein, ihre Leistung während der gesamten Saison konstant abzurufen. Terodde erkennt den Druck, der auf ihnen lastet: „Da ist man nicht so unbeschwert, wie es Downs letzte Saison noch als Einwechselspieler war.“ Es ist diese Erwartung an die jungen Talente, die sie vor zusätzliche Herausforderungen stellt, während die Fans sowohl in Köln als auch auf Schalke auf positive Ergebnisse hoffen.
Ein Thema, das Terodde ebenfalls anspricht, ist die Abgänge von erfahrenen Spielern, insbesondere von Davie Selke bei Köln. „Er hätte gehalten werden müssen. Er ist ein Prellbock, an dem sich die Innenverteidiger aufreiben können.“ Es fehlte an der Erfahrung, die die jungen Kölner Spieler benötigen würden, um sich in der Liga sicher zu fühlen. “Man hat in den ersten Wochen gesehen, dass viel auf Downs und Lemperle einprasselt”, meint er weiter und sieht in Selkes Erfahrung einen möglichen Vorteil für die Mannschaft.
Für das bevorstehende Duell am Sonntag hat Terodde einen persönlichen Favoriten: „Mein Tipp: 2:1 Schalke.“ Dies zeigt, dass, obwohl sein Herz für Schalke schlägt, auch die Leistungen der Kölner nicht unterschätzt werden sollten, insbesondere nicht mit ihren 60.000 Fans im Rücken. Die Dynamik des Spiels verspricht Spannung, und die Frage bleibt, welche der beiden Mannschaften das nötige Etwas mitbringt, um die Herausforderungen der 2. Liga zu meistern und ihre Aufstiegsambitionen in die Realität umzusetzen.
Inmitten all dieser Rivalität und Erwartungen hat Terodde auch seinen eigenen Weg gefunden. Nach seinem Karriere-Ende hat er sich in die Rolle eines Experten bei Sky eingefunden und genießt es, die Spiele aus einer neuen Perspektive zu betrachten: „Ich bin froh, dass ich ab sofort nur noch über Fußball reden darf und nicht mehr selbst ran muss.” Diese Leidenschaft für den Fußball bleibt trotz seiner aktiven Laufbahn und lässt ihn die Ereignisse in der 2. Liga aus nächster Nähe verfolgen.