Köln

Schüler und Eltern fordern: Genoveva-Gymnasium braucht dringend Hilfe!

Schüler des Genoveva-Gymnasiums in Köln-Mülheim fordern am Freitagmittag beim Rathaus eine Lösung für die unerträgliche Hitze in ihrer Schule, die trotz wiederholter Probleme mit extremen Temperaturen über 45 Grad Celsius seit Jahren ungelöst bleibt.

Am Freitagmittag protestierten Schülerinnen und Schüler des Genoveva-Gymnasiums in Köln-Mülheim vor dem Rathaus. Mit einem Transparent, auf dem stand: „Liebe Frau Oberbürgermeisterin Reker, wir brauchen Hilfe“, machten sie auf die unerträglichen Temperaturen in ihrer Schule aufmerksam. Diese Temperaturen haben laut Schulleiterin Susanne Gehlen extreme Ausmaße angenommen und das Genoveva-Gymnasium könnte als eines der heißesten Schulen Deutschlands angesehen werden.

Die Situation wird seit einigen Jahren immer kritischer. Der Neubau, der im Januar 2020 eröffnet wurde und durch den die Schule mehr Raum erhielt, hat zwar einige Vorteile, ist aber auch für unerträgliche Hitzebedingungen verantwortlich. „Wir hatten dort regelmäßig über 45 Grad“, erklärt Gehlen. Die Schulen sind rund um einen Innenhof angelegt, und das Dach lässt Licht und Wärme durch. Das führt dazu, dass die Betonwände überhitzen und das Raumklima stark belastet wird.

Probleme mit Hitze und Gesundheit

Bereits vor zwei Jahren musste die Schule aufgrund extrem überschrittener Grenzwerte des Arbeitsschutzes für zwei Tage schließen. „Hitzefrei ist auf Dauer keine Lösung“, sagt Ibrahim Ali, einer der Schülersprecher. Er betont, dass für die Abiturienten die häufigen frühen Schulschlusstermine am Nachmittag eher nachteilig sind.

Zusätzlich berichtet Gehlen von weiteren Mängeln der Infrastruktur: Im gesamten Neubau sind die Klimaanlagen nicht ausreichend und an der Ostseite fehlen Rollläden, die die Räume vor direkter Sonneneinstrahlung schützen könnten. Auch in der neuen Turnhalle gibt es keine Möglichkeit, die Fenster zu öffnen, was die Situation weiter verschärft. Die Luftzirkulation ist schlecht und selbst im Altbau, der etwas kühler ist, wird die Temperatur durch die Wärme des Neubaus erhöht.

Während des Protestes äußerten Eltern, darunter auch eine Ärztin, Bedenken über die gesundheitlichen Risiken, die mit der Hitze einhergehen. „Es ist einfach unerträglich, was die Kinder hier ertragen müssen“, klagt sie. Gleichzeitig nehmen die Schüler Anzeichen von Hitze wie das Fächeln von Luft während der Reden zur Kenntnis. Selbst an einem Septembermorgen, als die Außentemperatur bei 24 Grad lag, war es in den Schulräumen unbehaglich heiß.

Protest und Forderungen

Die Schulgemeinschaft, bestehend aus Schülern, Lehrern und Eltern, marchierte anschließend zum Rathaus, um einen Brief mit konkreten Forderungen an Oberbürgermeisterin Reker zu übergeben. Sie fordern unter anderem eine funktionierende Klimaanlage und mehr Maßnahmen zur Begrünung des Betonbaus, um die Temperaturen zu senken.

Die Übergabe des Briefes fand in Abwesenheit von Reker statt, die sich derzeit auf einer Reise in China befindet. Dennoch erklärte Jutta Doppke-Metz, die Pressesprecherin der Stadt Köln, dass die Stadt das Problem kenne und Verständnis für die Situation habe. „Wir versuchen, die Umstände in der Schule zu verbessern“, versicherte sie und gab zu, dass die technische Einrichtung des Gebäudes nicht optimal funktioniere. Ein Ingenieurbüro prüft derzeit alle Möglichkeiten, um die Kühlung des Gebäudes zu verbessern, wobei die Ergebnisse bald erwartet werden.

Doppke-Metz führte an, dass, sollte sich der Einbau einer Klimaanlage als machbar erweisen, umgehend eine Firma für die Installation beauftragt werden würde. Schulleiterin Gehlen zeigt sich optimistisch und hat Vertrauen, dass der Brief Einfluss auf die Situation haben wird. „Ich glaube, dass Frau Reker ein offenes Ohr für uns hat“, so Gehlen.

Das Genoveva-Gymnasium steht aktuell als Beispiel für die Herausforderungen, die viele Schulen aufgrund von unzureichender Gebäudeplanung und extremen Temperaturen im Sommer bewältigen müssen. Der Protest der Schülerinnen und Schüler ist ein Aufruf zur dringenden Handlung und zeigt die Notwendigkeit auf, das Wohl der Schülerinnen und Schüler in den Fokus zu rücken.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"