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Verzauberter Ort: Rundweg oder Treppe am historischen Fort geplant

Neue Pläne für das historische Fort in Marienburg

Inmitten der geschichtsträchtigen Stadt Köln gibt es ein besonderes Juwel – das ehemalige Fort in Marienburg. Hier erheben sich beeindruckende Kopfplatanen, umgeben von alten Mauern und Baumplätzen. Trotz des Verlusts des einst prächtigen Rosenmeers strahlt der ehemalige Schmuckgarten auf dem Dach des Zwischenwerks VIIIb am Militärring eine verzaubernde Atmosphäre aus.

Der Zugang zu diesem grünen Paradies war jedoch seit dem maroden Zustand der historischen Treppe Ende 2020 erschwert. Die Stadt musste die Treppe abreißen lassen, die den Garten einst zierte. Seitdem führen nur zwei steile Trampelpfade zu der verträumten Grünanlage.

Pläne für einen neuen Zugang

Die CDU-Fraktion setzt sich nun für eine Neugestaltung des Zugangs ein. Bei der Juni-Sitzung der Bezirksvertretung forderten sie die Verwaltung auf, einen Rundweg auf das grüne Dach des Forts zu prüfen. Dieser würde allen Besuchern einen barrierefreien Zugang zu dem idyllischen Ort ermöglichen.

Die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen und SPD unterstützen diesen Vorschlag und schlagen zudem die Errichtung einer neuen Treppe vor. Diese könnte laut den Grünen weniger in das Naturdenkmal eingreifen als ein Rundweg.

Die Planung einer neuen Treppe gestaltet sich jedoch schwierig, da das Fort seit 1980 unter Denkmalschutz steht. Dennoch beschlossen die Lokalpolitiker einstimmig, dass die Verwaltung beide Möglichkeiten prüfen soll, inklusive einer groben Kosteneinschätzung.

Ein neues Kapitel für das historische Fort

Die Wiedererrichtung der historischen Treppe am alten Standort würde den Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz Köln erfreuen, der genau dies fordert. Für sie ist das Fort ein wichtiges Denkmal, das im April zum „Denkmal des Monats“ gewählt wurde.

Das Kölner Festungsmuseum, das sich seit 2004 im Fort befindet, schlägt jedoch eine andere Lösung vor. Sie plädieren für den Bau einer Brücke, die von der Erhöhung hinter der Festungsgrabenmauer zum ehemaligen Schmuckgarten führt. Diese Brücke würde nicht nur barrierefrei sein, sondern auch ein Symbol des Friedens darstellen.

Der Verein ist auch mit einer neuen Treppe einverstanden, würde diese jedoch lieber an einem anderen Standort errichten. Direkt neben dem ehemaligen Standort befindet sich eine erhaltene Kaponniere, die nach dem Ersten Weltkrieg an den meisten Forts in Deutschland gesprengt wurde. Hier bietet sich die Möglichkeit, ein einzigartiges Denkmal-Ensemble zu schaffen.

Ein Ort mit bewegter Vergangenheit

Das Fort in Marienburg wurde 1876 erbaut und gehört zum äußeren Festungsgürtel, der als Schutz vor Angriffen der Franzosen errichtet wurde. Trotz des Verlusts vieler Festungsanlagen nach dem 1. Weltkrieg blieb das Marienburger Fort erhalten, dank des Engagements des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer.

Adenauer beauftragte 1925/26 den Gartendirektor Fritz Encke mit der Umwandlung der Anlage in ein grünes Fort und der Anlage des Schmuckgartens. Heute steht das Fort als Zeuge vergangener Zeiten da, bereit für eine neue Ära voller Schönheit und Geschichte.

NAG

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