Mit jedem Schritt in Richtung nachhaltiger Mobilität können Bürger und Pendler auf ein umweltfreundlicheres Transportmittel hoffen. Am 3. September 2024 wurde in Wermelskirchen ein bedeutender Schritt in dieser Richtung unternommen: Die Regionalverkehr Köln GmbH (RVK) stellte offiziell acht wasserstoffbetriebene Gelenkbusse des Typs Solaris Urbino 18 Hydrogen in ihren Betrieb ein, was den Beginn einer europäischen Pilotphase für diese Art von Fahrzeugen darstellt.
Die feierliche Einflottung fand am Betriebshof der RVK statt und zog prominente Gäste an, darunter Dr. Sven Halldorn, der Leiter der Abteilung für Grundsatzangelegenheiten im Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV), sowie Landrat Stephan Santelmann, der seine Freude über die neue Wasserstoffflotte kundtat. Er lobte das Engagement aller Beteiligten und hob hervor, dass die RVK auf dem richtigen Weg ist, um die Mobilität in der Region umweltfreundlicher zu gestalten.
Ein erfolgreicher Start in eine emissionsfreie Zukunft
Die neuen Gelenkbusse sind nicht nur 18 Meter lang und emissionsfrei, sondern auch ein Produkt intensiver Planungen und Förderungen, die 2022 durch das BMDV in die Wege geleitet wurden. Mit dieser Lieferung erhöht sich die Wasserstoffbusflotte der RVK auf insgesamt 101 Fahrzeuge. Diese Entwicklung ist besonders wichtig, da sie auf die Zielsetzung der RVK abzielt: bis 2025 eine Flotte von 108 wasserstoffbetriebenen Bussen zu betreiben. Dies stellt nicht nur einen technischen Fortschritt dar, sondern ist auch ein Signal für andere Verkehrsunternehmen, auf alternative Antriebstechnologien umzusteigen.
Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing, äußerte sich zu dieser Initiative und betonte die wesentliche Rolle des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) für die soziale Mobilität. „Mit alternativen Antrieben gelingt es, dass die Busse klimafreundlich und auch deutlich leiser durch unsere Dörfer und Städte fahren“, erklärte Wissing. Diese Wortwahl unterstreicht die zunehmend für notwendig erachtete Wende hin zu umweltfreundlicheren Verkehrslösungen in städtischen und ländlichen Regionen.
Die Implementierung der Wasserstofftechnologie ist jedoch kein Zufall. Im Rheinisch-Bergischen Kreis fahren bereits seit 2020 Wasserstoffbusse im Linienbetrieb, und die neue Flotte wird zunächst die sogenannte Linie 260 bedienen, die Wermelskirchen mit Köln verbindet. Bürgermeisterin Marion Lück beschrieb die Bedeutung dieser Verbindung für Pendler und hob den langen Weg hervor, den das Projekt bis zur heutigen Einflottung zurückgelegt hat.
Aber nicht nur die Infrastruktur ist von Bedeutung – auch die Technologie selbst. Die Solaris Urbino 18 Hydrogen wurden mit einem innovativen 100 kW-Brennstoffzellensatz ausgestattet und können eine Reichweite von bis zu 350 Kilometern erreichen, um den Anforderungen des täglichen Einsatzes gerecht zu werden. Diese technischen Merkmale machen die Busse zu einer vielversprechenden Option für die Zukunft des öffentlichen Verkehrs.
Ein Blick in die Zukunft der Mobilität
Die RVK ist sich der Herausforderungen bewusst, die bei der Einführung neuer Technologien im ökologischen Verkehr auftreten können. „Wasserstoffstrategien müssen strategisch geplant und durchgeführt werden, insbesondere in topografisch anspruchsvollen Gebieten“, erklärte Landrat Stephen Santelmann. Das Terrain in der Region ist oft nicht einfach, was die Effizienz und Zuverlässigkeit dieser neuen Fahrzeuge auf die Probe stellt. Umso mehr müssen die Anbieter die technischen Gegebenheiten im Straßenverkehr und die Bedürfnisse der Verkehrsnutzer berücksichtigen.
Schließlich ist die Anbindung wichtiger Verkehrsströme an den öffentlichen Nahverkehr unabdingbar. Kreisdirektorin Svenja Udelhoven betont, dass die RVK mit den Wasserstoffbusse eine Vorreiterrolle in der Nachhaltigkeitsstrategie der Region übernehmen kann. Sie freuen sich auf die kommenden Herausforderungen und den positiven Einfluss, den die neuen Technologien auf den Alltag der Menschen haben könnten.
Die bevorstehenden Lieferungen der restlichen zehn Gelenkbusse markieren nicht nur einen weiteren Fortschritt für die RVK, sondern auch einen bedeutenden Meilenstein für die gesamte Region, die sich auf den Weg in eine emissionsfreie Zukunft begeben hat. Die regionalen Akteure zeigen, dass es möglich ist, innovative Ansätze auf den Straßen zu implementieren, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und gleichzeitig die Bedürfnisse der Nutzer zu erfüllen.