Die Stadt Krefeld unternimmt aktuelle Maßnahmen zur Bekämpfung von „Problemimmobilien“, die durch überfüllte Wohnungen und Missstände in der Nachbarschaft auffallen. Insbesondere die Kontrolle von zwei solcher Gebäude in unmittelbarer Nähe des Hauptbahnhofs hat zentrale Anliegen der Stadtverwaltung in den Fokus gerückt.
Menschenwürdige Wohnverhältnisse im Visier
Ein Anliegen der Stadt ist die Schaffung menschenwürdiger Wohnverhältnisse. In den kontrollierten Wohnungen fanden die Behörden heraus, dass in einer Wohnung der Drogenkonsum und in einer anderen Prostitution stattfand. Solche Missstände stellen nicht nur ein Problem für die direkt Betroffenen dar, sondern gefährden auch das soziale Gefüge der Umgebung. Die Anwohner hatten sich bereits mehrfach über die Zustände beschwert, was nun zu den umfassenden Kontrollen geführt hat.
Gemeinsames Vorgehen der Behörden
Die Überprüfung der Immobilien kam in Zusammenarbeit von Polizei, Zoll und dem Jobcenter zustande. Die Kräfte stellten bei ihren Inspektionen zudem fest, dass in mehreren Wohnungen eine Überbelegung vorlag, was insbesondere in städtischen Gebieten ein zunehmendes Problem darstellt. Die Stadt verweist darauf, dass solche Situationen sowohl Gesundheitsrisiken mit sich bringen als auch ein hohes Sicherheitsrisiko darstellen können.
Notwendigkeit von Sanierungsmaßnahmen
Zudem wurden schwerwiegende Baumängel festgestellt. Vor allem bezüglich des Brandschutzes wurden eklatante Verstöße festgestellt, weshalb mehrere Wohnungen vorerst nicht weiter genutzt werden dürfen. Krefeld setzt sich seit Jahren für den Erhalt und die Sanierung problematischer Gebäude ein: Die AG Problemimmobilien wurde 2017 gegründet, um verschiedene Behörden zusammenzubringen und effektive Lösungen zu finden.
Zielsetzung der Stadtverwaltung
Der Koordinator Jens Franke erklärt, dass die Stadt verfolgt, dass die Eigentümer selbst oder Investoren aktiv an der Sanierung mitarbeiten. Bislang wurden laut städtischer Aussagen bereits 45 Immobilien erfolgreich modernisiert und 40 weitere befinden sich in der Umsetzung. Die aktuelle Kontrolle wird von der Stadt als Bindeglied gesehen, um Wohnungskonflikte zu entschärfen und sicherzustellen, dass aus Problemimmobilien wieder ansprechender Wohnraum für die Bürger entsteht.
Als Reaktion auf die jüngsten Vorfälle hat die Stadt signalisiert, dass weitere Inspektionen folgen werden, um auch künftig die Qualität des Wohnraums zu gewährleisten und die Rechte der Bewohner zu schützen. Die betroffenen Bewohner werden derzeit vorübergehend bei Freunden oder Verwandten untergebracht, während das Sozialamt zusätzlich Unterstützung anbietet.
Krefelds Initiative stellt nicht nur einen wichtigen Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität für seine Bürger dar, sondern spiegelt auch einen größeren Trend in deutschen Städten wider, der Gewalt und Missständen durch gemeinschaftliches Handeln entgegenwirken soll. Diese Ereignisse verdeutlichen, wie wichtig es ist, regelmäßig auch in den sogenannten problematischen Bereichen der Altstadt zu intervenieren, um den sozialen Frieden zu wahren.
– NAG