Krefeld

Steigende Arbeitslosigkeit in Krefeld und Kreis Viersen im August 2023

Im August 2023 stieg die Arbeitslosigkeit im Kreis Viersen auf 5,9 Prozent, beeinflusst durch weniger Neueinstellungen und späte Ferienenden, was 23.640 arbeitslose Personen betrifft und die Bedeutung steigender Arbeitslosenzahlen für die regionale Wirtschaft unterstreicht.

Die aktuellen Arbeitslosenzahlen im Zuständigkeitsbereich der Agentur für Arbeit Krefeld sowie im Kreis Viersen sehen nicht rosig aus. Im August 2023 stieg die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat deutlich an. Sarah Borgloh, die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Krefeld, stellte fest, dass diese Steigerung alle Personengruppen betrifft – sowohl die Jüngeren als auch die Älteren. Ein zögerliches Verhalten bei Neueinstellungen sowie das spätere Ende der Schulferien Mitte August scheinen bedeutende Faktoren zu sein. Dies hat zu einem Anstieg der Arbeitslosmeldung aus aktuellen Beschäftigungsverhältnissen geführt.

Im gesamten Agenturbezirk sind nun 23.640 Menschen arbeitslos, was einem Anstieg von 475 Personen im Vergleich zum Juli entspricht. In dieser Region werden momentan 6.962 Personen durch die Arbeitsagentur betreut, das ist ein Anstieg um 70 Hilfeleistende im Vergleich zum Vormonat. Zusätzlich gibt es 16.678 Arbeitslose, die von den Jobcentern betreut werden, was einem Plus von 405 Personen entspricht.

Vergleich der Arbeitslosenzahlen zwischen Krefeld und dem Kreis Viersen

Ein interessanter Punkt ist der Unterschied in den Arbeitslosenzahlen zwischen dem Kreis Viersen und der Stadt Krefeld. Während die Arbeitslosigkeit im Kreis Viersen leicht auf 5,9 Prozent gestiegen ist (Juli: 5,8 Prozent, August 2022: 5,6 Prozent), liegt Krefeld mit einer Arbeitslosigkeitsrate von 11,1 Prozent (Juli: 10,9 Prozent, August 2022: 10,5 Prozent) deutlich höher. Dieses Ungleichgewicht zeigt sich auch in den einzelnen Geschäftsstellen: So ist die Arbeitslosenquote in Kempen, zuständig für die Gemeinden Kempen, Grefrath und Tönisvorst, auf 4,7 Prozent gestiegen (im Vorjahr: 4,5 Prozent). Nettetal weist eine Quote von 6,0 Prozent auf, was ebenfalls einem Anstieg im Vergleich zum Vorjahr entspricht, während die Geschäftsstelle Viersen eine Quote von 6,5 Prozent verzeichnet.

Ein weiterer Aspekt, der nicht außer Acht gelassen werden sollte, ist der Ausbildungsmarkt. Bis zum August wurden für den gesamten Agenturbezirk 3.493 Ausbildungsplätze gemeldet, was 17 mehr im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Gleichzeitig suchten 2.997 Jugendliche nach einer Ausbildungsstelle, was einem Anstieg von 169 im Vergleich zum vorherigen Jahr entspricht. Damit sind immer noch viele potenzielle Auszubildende auf der Suche nach einer passenden Ausbildung, während die Zahl der angebotenen Plätze nicht signifikant gestiegen ist und somit eine geringe Übereinstimmung zwischen Angebot und Nachfrage besteht.

Die derzeitige Situation auf dem Arbeitsmarkt im Kreis Viersen und in Krefeld wirft Fragen auf. Ist die Zunahme der Arbeitslosigkeit ein kurzfristiger Trend, oder müssen wir uns auf anhaltende Herausforderungen einstellen? Die Zögerlichkeit der Arbeitgeber, neue Stellen zu schaffen, könnte eine bereits schwierige Situation noch verschärfen. Damit stehen nicht nur wirtschaftliche Überlegungen im Vordergrund, sondern auch die sozialen Auswirkungen, die mit einer erhöhten Arbeitslosenzahl einhergehen. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu sehen, ob sich die Trends ändern und ob die Arbeitsmarktlage sich entspannt oder weiter verschärft.

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