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Fünf Festnahmen in Jena: Großoperation gegen Schleuserbande

Die Bundespolizei hat in einer großangelegten Razzia in mehreren Städten, darunter Jena und Bad Sulza, fünf Männer wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Einschleusens festgenommen und 19 Durchsuchungen durchgeführt, um ein international vernetztes Schleusernetzwerk zu zerschlagen, das seit Dezember 2022 mindestens 140 Personen illegal nach Deutschland transportiert haben soll.

Die Bundespolizei hat eine umfassende Ermittlungsaktion gegen eine mutmaßlich international agierende Schleuserbande durchgeführt, die im Verdacht steht, das banden- und gewerbsmäßige Einschleusen von Personen zu betreiben. Die Polizei hat insgesamt fünf Festnahmen in Städten wie Jena und Bad Sulza vorgenommen und dabei auch 19 Durchsuchungen durchgeführt, um Beweismittel zu sichern.

Die Betroffenen sind zwischen 23 und 57 Jahre alt und sollen unterschiedliche Rollen innerhalb der Schleuserorganisation einnehmen. Dies reicht von Organisatoren bis hin zu Fahrern, die die Geschleusten entlang verschiedener Routen transportieren. Die Route beinhaltete unter anderem Wege von Kroatien und der Slowakei, durch Tschechien, mit einem Ziel in Deutschland, konkret in Jena, wo einige der Geschleusten in konspirativen Wohnungen untergebracht wurden.

Die Rolle des Hawala-Bankings

Ein zentrales Element dieser Schleusungsgeschäfte scheint das sogenannte Hawala-Banking zu sein. Dabei handelt es sich um ein informelles Zahlungssystem, das auf Vertrauen basiert und weitgehend anonym ist. Geld kann bei einem Hawaladar eingezahlt werden, der dann einen Freigabecode übermittelt, um das Geld an einem anderen Ort wieder abzuheben. Die Verfahren sind rechtlich umstritten, da sie eine Möglichkeit bieten, Geldströme zu anonymisieren und die Herkunft der Gelder zu verschleiern.

In den Ermittlungen wurde festgestellt, dass seit Dezember 2022 mindestens 140 Personen durch diese Gruppe nach Deutschland eingeschleust wurden. Für die Schleusung von der Slowakei nach Deutschland verlangten die Täter etwa 700 Euro pro Person. Wer weiter nach Europa reisen wollte, musste zusätzlich bis zu 500 Euro zahlen. Bei einer typischen Fahrtenkonstellation mit zwei Fahrzeugen und zehn Personen waren dies schnell bis zu 12.000 Euro Einsatz.

Durch die Durchsuchungen, die in mehreren Städten stattfanden, sollten Beweismittel wie Dokumente, elektronische Geräte, Bargeld sowie weitere Vermögenswerte gefunden werden. An den Einsätzen waren rund 340 Kräfte der Bundespolizei beteiligt, was die Ernsthaftigkeit und den Umfang der Ermittlungen unterstreicht. An einem der Objekte kamen sogar Spezialkräfte der Bundespolizei zum Einsatz, um die Durchsuchungen abzusichern und durchzuführen.

Insgesamt wurden fünf Haftbefehle vollstreckt, die sich gegen hauptsächlich syrische und irakische Staatsangehörige richteten. Dies zeigt, wie weitreichend die Netzwerke in der Schleuserkriminalität sind und dass sowohl lokale als auch internationale Verbindungen bestehen.

Die Operation verdeutlicht die fortwährenden Herausforderungen, die die Behörden im Umgang mit Schleuseraktivitäten und illegalen Migrationen zu bewältigen haben. Die entschlossene Vorgehensweise der Bundespolizei lässt darauf schließen, dass der Kampf gegen diese Crux im Fokus der Sicherheitsmaßnahmen bleibt.

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