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Malchiner Polizist zu 2,5 Jahren Haft verurteilt: Gewalt und Skandal

Ein 58-jähriger Polizist aus Malchin wurde wegen einer brutalen Gewaltattacke auf seinen Nachbarn während der Silvesternacht 2018/19 zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt, nachdem das Oberlandesgericht Rostock die Revision schuldhaft zurückwies, was den Fall aufgrund der Pannen bei den Ermittlungen und der drohenden Konsequenzen für seine Beamtenlaufbahn zur öffentlichen Aufmerksamkeit führte.

In einer erstaunlichen Wende der Ereignisse wurde ein Polizist aus Malchin (Mecklenburgische Seenplatte) wegen einer brutalen Gewaltattacke zu einer Haftstrafe von zweieinhalb Jahren verurteilt. Der Vorfall, der sowohl bei der Bevölkerung als auch in den Medien für großes Aufsehen sorgte, fand in der Silvesternacht 2018/19 statt. Das Oberlandesgericht Rostock hat die Revision des 58-jährigen Beamten abgelehnt, was bedeutet, dass der Polizist nicht nur ins Gefängnis muss, sondern auch seinen Beamtenstatus und die Pensionsansprüche verlieren könnte.

Der Verurteilte und sein Schwiegersohn hatten den Vorfall wiederholt bestritten und wurden zunächst 2021 am Amtsgericht freigesprochen. Die Staatsanwaltschaft legte jedoch Berufung ein, was zu einer Überprüfung des Falls führte. Schließlich wurde der Polizist im Januar 2023 in einer umfassenden Beweisaufnahme am Landgericht Neubrandenburg der gefährlichen Körperverletzung für schuldig befunden.

Die brutalen Ereignisse

Zu den schockierendsten Details zählt, dass die Gewalttat mit einem persönlichen Konflikt zwischen dem Polizisten und einem Nachbarn begann, der anscheinend von Frustration und Alkohol beeinflusst war. Die Auseinandersetzung ereignete sich in einer Spielothek, die von der Frau des Polizisten geführt wurde. Plötzlich eskalierte die Situation; nach einem ersten Angriff in der Spielothek wurde das Opfer “im Polizeigriff” in dessen Wohnung geschleppt, wo die Attacke mit Schlägen und Tritten, einschließlich dem Einsatz von zerbrochenen Billardstöcken, fortgesetzt wurde.

Der Richter erklärte, dass der Nachbar auf brutalste Weise verletzt wurde und Stunden lang hilflos liegen gelassen wurde, bevor die Polizei alarmiert wurde. Es stellte sich heraus, dass die Täter sich zunächst eine „Alibi-Geschichte“ ausgedacht hatten, um ihre Rolle zu vertuschen.

Fehlgeschlagene Polizeiarbeit und Skandal

Gericht und Staatsanwaltschaft äußerten Kritik an der Handhabung des Falls durch die Polizeibehörden. Richter Unterlöhner betonte die zahlreichen Pannen, die während der Ermittlungen gemacht wurden, vor allem was die Beweissicherung anging. So fand beispielsweise erst eine Reinigungskraft die Überreste der Billardstöcke im Nachbarhaus, die mit Blut befleckt waren. Diese Nachlässigkeit in der Polizeiarbeit wurde als skandalös bezeichnet.

Die Berufungskammer des Landgerichts Neubrandenburg verurteilte den Polizisten zu einer noch höheren Strafe als ursprünglich von der Staatsanwaltschaft gefordert. Auch der Schwiegersohn erhielt eine Bewährungsstrafe von eineinhalb Jahren und beide müssen zudem 25.000 Euro Schmerzensgeld an das Opfer zahlen. Die Versuche der Verteidigung, den Mandanten freizusprechen, wurden letztlich nicht angenommen, und die gerichtlichen Instanzen schienen die Behauptungen der Angeklagten über die angebliche sexuelle Belästigung durch den Nachbarn nicht zu glauben.

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