Niedersachsens AfD-Chef Ansgar Schledde steht unter schwerem Verdacht: Der ehemalige AfD-Mitglied Christopher Emden beschuldigt ihn, Geld für aussichtsreiche Listenplätze verlangt zu haben. Diese explosive Behauptung wurde am Mittwoch im Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht in Celle behandelt. Emden war zwar nicht anwesend, ließ sich aber durch seine Anwältin entschuldigen, was den Vorsitzenden Richter skeptisch stimmen ließ. Ein weiterer Zeuge, ein ehemaliger AfD-Kreisvorsitzender, behauptete, Schledde habe ihm einen Platz für die Europawahl 2024 angeboten, im Austausch für die Beschäftigung von „Pseudo-Mitarbeitern“.
Die Vorwürfe sind nicht neu, doch sie nehmen nun eine dramatische Wendung. Emden hatte bereits vor der Landtagswahl 2022 erklärt, dass in der AfD gegen Bezahlung Unterstützung für Listenplätze angeboten wurde. Schledde, der diese Anschuldigungen vehement bestreitet und als „Lügen“ bezeichnet, könnte bald ein Versäumnisurteil zu seinen Gunsten erhalten, da Emden und seine Anwältin nicht erschienen sind. Die Staatsanwaltschaft Hannover ermittelt zudem wegen illegaler Parteienfinanzierung gegen Schledde, während der Staatsgerichtshof am 9. Dezember über mögliche Neuwahlen entscheiden könnte. Mehr Details zu diesem Fall finden sich in einem Bericht auf www.ndr.de.