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Christliche Werte in Sachsen-Anhalt: Ein Aufruf zu Respekt und Dialog

Georg Bätzing, Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, forderte während der Wallfahrt zum 30-jährigen Bestehen des Bistums Magdeburg am Sonntag einen proaktiven Einsatz der Christen für die grundlegenden Werte des Zusammenlebens wie Respekt, Gerechtigkeit und Solidarität, um gegen gesellschaftliche Ressentiments und Hetze einzutreten.

In einer Zeit, die von polarisierenden Meinungen und unruhigen gesellschaftlichen Strömungen geprägt ist, hebt Georg Bätzing, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, die Verantwortung der Christen hervor, aktiv für wesentliche Werte des Zusammenlebens einzutreten. Bei der Wallfahrt anlässlich des 30-jährigen Bestehens des Bistums Magdeburg in Huysburg appellierte er, einen respektvollen Umgang miteinander zu fördern und sich entschieden gegen die „Kultur der Ressentiments, der Hetze, der Lüge und Augenwischerei“ zu positionieren. Diese Worte spiegeln wider, wie wichtig Bätzing die soziale Integrität und der Zusammenhalt in einer zunehmend fragmentierten Gesellschaft sind.

Bätzing fordert nicht nur frommes Tun, sondern ein mutiges Eintreten für Dialog und Verständigung. „Christen sollten sich aus ihrem Glauben heraus und darauf vertrauend frei und mutig in die nötigen Dialoge begeben,“ erklärte er. Er betonte die unantastbare Würde jedes Menschen „vom ersten Augenblick seines Lebens bis zum natürlichen Ende,“ was für him als zentraler Aspekt christlicher Werte gilt. Solidarität, Gerechtigkeit, Anstand und Respekt sind nicht bloß Worte, sondern essenzielle Prinzipien, die das Miteinander in der Gesellschaft formen sollen.

Ein Aufruf zu Dialog und Engagement

Bloßes Zusehen ist für Bätzing keine Option. Der Bischof unterstreicht, dass es darum geht, die Maßstäbe des Glaubens zu leben und zu zeigen, dass eine Zukunft geprägt von Gerechtigkeit, Frieden und Geschwisterlichkeit möglich ist. „Das zu bezeugen ist keine Überforderung, kein Kraftakt – eher ein Herzensanliegen, das aus uns heraus zur Welt kommen will,“ sagte er. Damit spricht er nicht nur den Glauben an, sondern auch die Handlungsweise, die von jeder und jedem einzelnen erwartet wird.

Ein interessantes Bild verwendet er, um die tatsächliche Größe seiner Gemeinde zu veranschaulichen. Er vergleicht die katholische Bevölkerung in Sachsen-Anhalt, wo nur etwa drei Prozent der Menschen katholisch sind, mit dem Salzgehalt im Meerwasser. Während dieser Anteil gering erscheinen mag, so sieht Bätzing hier viel Potenzial und Kraft: „So wenig und doch so kraftvoll. So klein und doch so wirksam.“ Diese bildhafte Sprache soll verdeutlichen, dass auch kleine Gemeinschaften einen großen Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse ausüben können.

Das Bistum Magdeburg, mit seinen rund 72.000 Mitgliedern, ist nach Görlitz das zweitkleinste katholische Bistum in Deutschland. Trotz der zahlenmäßigen Einschränkungen sieht Bätzing die Aufgabe seiner Gemeinde nicht als minderwertig an. Vielmehr geht es darum, die Werte des Glaubens wachzuhalten und in die Gesellschaft zu tragen. Die Wallfahrt, die unter dem Motto „Den Himmel offenhalten“ stattfand, soll dazu anregen, über den eigenen Tellerrand hinauszusehen und sich in der Gesellschaft zu engagieren.

Wie Kirche und Gesellschaft in den kommenden Jahren miteinander interagieren werden, bleibt abzuwarten. Eines steht jedoch fest: Bätzing setzt auf den Mut und den Glauben der Christen und fordert sie auf, die Prinzipien ihrer Überzeugung sichtbar in die Öffentlichkeit zu tragen. Damit betont er die zentrale Rolle, die diese Werte für ein respektvolles und solidarisches Zusammenleben einnehmen können.

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