Eine kürzliche Reise einer delegierten Gruppe aus Japan zeigt, wie internationale Beziehungen im Bereich des Tourismus gefördert werden können. Die 25-köpfige Delegation aus der japanischen Präfektur Gifu besuchte am Dienstag Bad Nauheim, um den Austausch von Ideen und Konzepten im Gesundheits- und Tourismussektor zu stärken. Diese Reise unterstreicht die Bedeutung solcher internationalen Verbindungen, insbesondere im Kontext der Gesundheitsvorsorge und -erholung.
Einblick in die Kultur des Kneippens
Die Delegation war besonders beeindruckt von den Kneipp-Anwendungen, die in Bad Nauheim angeboten werden. Die fünf Säulen der Kneipp-Therapie – Wasser, Bewegung, Ernährung, Heilpflanzen und Balance – wurden eindrucksvoll präsentiert. Die Besucher hatten die Möglichkeit, die verschiedenen Anwendungen selbst auszuprobieren, wobei das Erkunden der Brummsteine und Kneippbecken große Neugier weckte.
Austausch von Erfahrungen
Der Bürgermeister von Bad Nauheim, Klaus Kreß, und der Gouverneur von Gifu, Hajime Furuta, hoben in einer kurzen Ansprache die Bedeutung des gegenseitigen Interesses hervor. Besonderes Augenmerk lag auf der Philosophie von Gesundheit und Erholung, die in beiden Kulturen unterschiedliche Ansätze verfolgt. Während die Japaner vor allem den gesundheitlichen Aspekt der Erholung betonten, wird im deutschen Kontext oft der Rehabilitationsprozess in den Vordergrund gestellt.
Potenzial für zukünftige Partnerschaften
Das Treffen bietet die Chance für zukünftige Partnerschaften, die auf den Prinzipien von Gesundheit und Wellness basieren. Der Gouverneur betonte die Möglichkeit, dass Bad Nauheim und Gifu in Zukunft eine Städtepartnerschaft aufbauen könnten, was nicht nur den Tourismus, sondern auch den kulturellen Austausch fördern würde. Die geteilten Erfahrungen könnten beiden Seiten wertvolle Einblicke bieten und eine Grundlage für eine engere Zusammenarbeit schaffen.
Rehabilitationssystem in der Park-Klinik
Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs war die Führung durch die Park-Klinik, wo die Prinzipien der Rehabilitation vorgestellt wurden. Jochen Hahn, der Inhaber der Klinik, erklärte, wie die Klinik funktioniert und welche Rolle die Rehabilitation in der Gesundheitsversorgung spielt. Diese Informationen waren für die Japaner besonders interessant, da sie in ihrer Heimat noch nicht die gleiche Art von Rehabilitationsprogrammen kennen.
Traditionen im Waldbaden und die Verknüpfung von Gesundheit und Natur
Obwohl der Besuch des Heilwalds aufgrund der Zeitplanung ausfiel, zeigte sich das Interesse der Delegation an dieser deutschen Tradition. Die Idee des Waldbadens, die ihren Ursprung in Japan hat, wird in Deutschland durch formelle Zertifikate und Programme gestärkt. Dies verdeutlicht, wie beide Länder eine fundierte Beziehung aufbauen können, die Traditionen miteinander verbindet.
Insgesamt bewies dieser Besuch, dass kulturelle Begegnungen sowohl auf touristischer als auch auf gesundheitlicher Ebene von großem Nutzen sein können. Der gegenseitige Austausch von Ideen und das Bestreben nach einer Städtepartnerschaft könnten langfristig sowohl Bad Nauheim als auch Gifu zugutekommen.
– NAG