Schwarzenbek. In Schwarzenbek hat sich ein ungewöhnlicher Ort für kulturelle Veranstaltungen etabliert: die Trauerhalle von Bestattungsunternehmer Axel Möller, die aus einer ehemaligen Kapelle entstanden ist. Dies zeigt, wie Friedhöfe als Orte des Gedenkens auch für die Kunst und Kultur genutzt werden können.
Kultur auf dem Friedhof: Ein Ort der Begegnung
Die Trauerhalle, die in der vergangenen Zeit zu einem kulturellen Mittelpunkt wurde, ist das Resultat einer Investition von rund einer Million Euro. Axel Möller konnte die marode Kapelle der Kirchengemeinde im Jahr 2018 zum symbolischen Preis von einem Euro übernehmen. Von einer reinen Stätte der Trauer hat sich das Gebäude in den letzten zwei Jahren in einen Ort verwandelt, an dem Musik und Gemeinschaftsgefühl im Vordergrund stehen.
Ein Konzert mit vielversprechendem Programm
Das nächste Konzert findet am Sonntag, 28. Juli, statt und verspricht ein besonderes musikalisches Erlebnis. Die Musiker Markus Jarms (Trompete) und Markus Götze (Klavier) werden ausgewählte Kompositionen aus verschiedenen Epochen präsentieren. Laut Jarms ist es eine Herausforderung, adäquate Stücke für diese Kombination zu finden. Der Abend wird nicht nur mit historischen Klängen bereichert, sondern bietet auch Gelegenheit zur individuellen Reflexion.
Friedhof als Teil der Gemeinschaft erleben
Die Kombination von Natur und Musik ist ein zentraler Aspekt des Konzepts von Kantor Markus Götze. Er ermutigt Besucher, den Spaziergang durch den Friedhof mit den Klängen und der Farbenpracht der Umgebung zu verbinden. „Lassen Sie vorher oder nachher bei einem Gang durch diesen besonderen Ort die bunten Farben der Blumen und die Vogelstimmen auf sich wirken“, so Götze. Der parkähnliche Friedhof wird durch die kulturellen Ereignisse bereichert und lädt zu einer neuen Perspektive auf das Leben ein.
Eine neue Tradition in Schwarzenbek
Die Trauerhalle hat sich nicht nur als Veranstaltungsort für Musik etabliert, sondern auch als Symbol für den kreativen Umbau von Räumlichkeiten, die oft nur mit Trauer und Verlust assoziiert werden. Durch die kulturellen Veranstaltungen wird der Raum in einen lebendigen Ort umgewandelt, der sowohl der Andacht als auch der künstlerischen Ausdrucksform dient. Die Unterstützung solcher Veranstaltungen durch Spenden für die Kirchenmusik zeigt auch das Engagement der Gemeinde, neue Wege der Verbindung und des Austauschs zu fördern.
Insgesamt demonstriert das Projekt von Axel Möller, wie durch kreative Nutzung von historischen Gebäuden neue Community-Erlebnisse geschaffen werden können, die über die klassischen Vorstellungen von Friedhöfen hinausgehen.
– NAG