Ein faszinierendes Festival steht bevor, das nicht nur die kreative Szene belebt, sondern auch den Raum gestalterisch umdefiniert: Das Performing Art Festival „Implantieren“ findet vom 7. September bis zum 30. November auf dem ehemaligen Campus Bockenheim in Frankfurt sowie in Offenbach und Neu-Isenburg statt. Unter dem Thema „Lernprozesse als Kunst“ zielt das Festival darauf ab, Kunst und öffentliches Leben miteinander zu verbinden.
Inmitten der Überbleibsel eines einstigen Hochschulstandorts, der nun von der Natur zurückerobert wird, lädt das Festival die Besucher ein, sich auf eine Reise voller Performances, Workshops, Filmvorführungen und Partys zu begeben. Die eindrucksvollen Bilder, die die alte Universitätsarchitektur umgeben, bieten den perfekten Rahmen, um künstlerische Arbeiten sichtbar zu machen und einen Dialog über die Zukunft der Kunst und Kultur zu eröffnen.
Ein neuartiges Konzept
Das Festival fördert nicht nur individuelle künstlerische Ausdrucksformen, sondern auch die kollektive Erfahrung. „Implantieren“ ist ein Konzept, das sich an Orten verwurzelt, die für die freie Kunstszene aufgeschlossen sind. Tilman Aumüller vom Festivalteam beschreibt es treffend als eine Art von „Einpflanzen“, das sowohl das Publikum als auch die Künstler in die kreative Atmosphäre integrativ einbezieht.
Das Engagement des Festivals erstreckt sich über 13 unterschiedliche Projekte. Darunter auch das spannende Filmprojekt „Hide and Seek“, das von Alicja Wysocka in Kooperation mit geflüchteten Frauen aus der Ukraine entwickelt wird. Hierbei wird ein Science-Fiction-Film entstehen, der sich mit Kindheitserinnerungen und den Herausforderungen der Gegenwart auseinandersetzt. Solche Konzeptionen verdeutlichen den innovativen Ansatz, den das Festival verfolgt, indem es aktuelle gesellschaftliche Themen künstlerisch bearbeitet.
Besonders bemerkenswert ist der Fokus auf Teilhabe und Gemeinschaft. Das Festival zielt darauf ab, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen, und kooperiert mit lokalen Organisationen wie der Lebenshilfe Frankfurt sowie dem queeren Jugendzentrum Kiss 41. Diese Zusammenarbeit soll nicht nur eine Plattform für den Austausch bieten, sondern auch Räume schaffen, in denen Vielfalt und Inklusion gelebt werden können. „Implantieren“ steht also nicht nur für künstlerisches Arbeiten, sondern auch für soziale Gemeinschaft.
Ein weiteres Highlight sind die sogenannten „Unsicherheitskonferenzen“. Hier werden unter Leitung von Theatermacher Steffen Popp gemeinsame Reflexionen über das Thema Unsicherheit durchgeführt. Ziel ist es, eine kritische Auseinandersetzung mit Herausforderungen unserer Zeit zu ermöglichen und diese sichtbar zu machen. Diese interaktiven Formate fördern den Dialog zwischen Künstlern und Publikum und stärken das Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Das Festival auf einen Blick
Das Festivalzentrum ist in der Mertonstraße 30 in Frankfurt, am Rande des Campus Bockenheim, zu finden. Es erwarten die Besucher nicht nur ein abwechslungsreiches Programm, sondern auch inspirierende Orte der Begegnung. Besonders hervorzuheben sind außerdem die Veranstaltungsorte in Offenbach, wie die Wetter- und Klimawerkstatt, sowie das Café Hemdhoch und der Clubroom CinePlace in Neu-Isenburg, die zu einem lebendigen Austausch einladen.
Die Eröffnungsfeier findet am 7. September um 18 Uhr statt und bildet den Auftakt für drei Monate intensiven künstlerischen Schaffens. „Implantieren“ bietet nicht nur ein reichhaltiges Programm, sondern stellt auch die Fragen, die für die Gesellschaft heute von Bedeutung sind. Wie lernen wir von der Vergangenheit, und wie gestalten wir gemeinsam die Zukunft der Kultur? Diese und andere wichtige Themen werden im Verlauf des Festivals ergründet und künstlerisch umgesetzt.