Die diesjährigen Festspiele Mecklenburg-Vorpommern stehen ganz im Zeichen eines Meisters der Romantik: Caspar David Friedrich. Zu seinem 250. Geburtstag, der am 5. September gefeiert wird, widmen sich die Festspiele nicht nur der bildenden Kunst, sondern auch der Musik, um seine beeindruckende Wirkung auf die Kultur zu würdigen.
Künstlerische Hommage in Greifswald
Das Highlight dieser musikalischen Feierlichkeiten wird am Freitag in der Geburtsstadt des Malers, Greifswald, stattfinden. Hier wird die neu komponierte Musik «Eismeer» des Komponisten Christian Jost zur Uraufführung gebracht. Jost ließ sich dabei von Friedrichs berühmtem Gemälde gleichen Namens inspirieren, das in der Hamburger Kunsthalle zu finden ist.
Die Bedeutung von Caspar David Friedrich
Jost beschreibt seine Eindrücke von Friedrichs Kunst als tiefgreifend meditativen Natur. „Mit seinen Bildern gerät man augenblicklich in einen meditativen Zustand“, erklärt er. Diese Fähigkeit, Emotionen und Stimmungen hervorzurufen, macht Friedrich zu einem zentralen Künstler in der deutschen Kunstgeschichte und zeigt, wie Kunst und Musik zusammenwirken können, um Erinnerungen und Gefühle zu erwecken.
Musikalisches Angebot und Publikum
Das Konzert wird vom Zürcher Kammerorchester unter der Leitung von Geiger Daniel Hope sowie weiteren Musiker:innen wie Lukas Böhm und dem Signum Saxophonquartett begleitet. Aufgrund der großen Nachfrage ist das Konzert im Greifswalder Dom St. Nikolai bereits ausverkauft, jedoch sind für die Wiederholung am Samstag in der Festspielscheune in Ulrichshusen noch Restkarten erhältlich.
Ein reichhaltiges Programm
Im Rahmen der Festspiele wird insgesamt ein breites Spektrum an Konzerten und Aufführungen geboten. Tatsächlich umfasst das Festival in diesem Jahr 130 Konzerte an 92 verschiedenen Spielorten, darunter Kirchen, Schlösser und Parks. Das eröffnende Werk «Mondaufgang am Meer», inspirierte ebenfalls von Friedrichs Kunst, setzte den musikalischen Auftakt des dreimonatigen Festes.
Die Relevanz der Festspiele
Mit dem letzten Festspielsommer konnte eine Besucherzahl von etwa 65.000 verzeichnet werden, was die Festspiele MV zu einem der wichtigsten Klassikfestivals in Deutschland erhebt. Diese Veranstaltungen fördern nicht nur das kulturelle Erbe, sondern stärken auch die Gemeinschaft, da sie Menschen aus unterschiedlichsten Hintergründen in die Region ziehen und die Wertschätzung für Kunst und Musik anregen.
Die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern stellen somit nicht nur eine Hommage an Caspar David Friedrich dar, sondern auch eine Chance, die kulturelle Identität der Region durch Kunst und Musik zu feiern. Sie zeigen auf, wie wichtig es ist, traditionelle Kunstformen lebendig zu halten und neue Generationen für sie zu begeistern.
– NAG
