Am vergangenen Wochenende war das Gartenschaugelände in Bad Lippspringe ein lebendiger Treffpunkt für Liebhaber britischer Kultur. Selbst das Wetter zeigte sich spürbar britisch, mit Regen, der zu einer authentischen Atmosphäre beitrug. Von den Klängen schottischer Dudelsäcke bis hin zu zwischendurch einsetzenden traditionellen Rugbyspielen boten die Veranstalter ein spannendes und abwechslungsreiches Programm, das über 5000 Besucher anlockte.
Besonders die musikalischen Darbietungen der „Pride of Scotland Pipes and Drums“ aus Altenbeken sowie der „Highland Dragon Pipe Band“ aus Bielefeld sorgten für Begeisterung. Die Teilnehmer und Zuschauer konnten sich an den kraftvollen Klängen erfreuen, die die Atmosphäre in die Highlands Schottlands verwandelten. Diese Bands sind bekannt für ihre lebendigen Darbietungen, die sowohl kulturelles Erbe als auch handwerkliches Können miteinander vereinen.
Herausforderungen und Erlebnisse im Zeichen des Crafts
Ein weiterer Höhepunkt war die Möglichkeit für das Publikum, bei den „Wildboars Heavy Athletes“ Highland-Games-Disziplinen auszuprobieren. In traditionellen Kilts konnten die Festbesucher ihre eigene Stärke unter Beweis stellen, indem sie Gegenstände wie Strohsäcke oder sogar Baumstämme warfen. Diese Herausforderungen sind nicht nur sportlich, sie fördern auch den Gemeinschaftsgeist und steigern das Interesse an schottischen Traditionen.
Ein charmantes Detail war das große Interesse am Pub-Quiz, bei dem sich mehr als 30 Teams im Waldbiergarten den kniffligen Fragen stellten. Hier zeigten sich Wissen und Teamarbeit, während Moderator Stefan Bunse die Mitspieler herausforderte. Das Gewinner-Team wurde mit Trikots des FC Everton und Jahreskarten für die Gartenschau belohnt— ein schöner Anreiz, der die Wettbewerbsatmosphäre noch verstärkte.
Foto: Sabrina Düsenberg
Die Beatles Tribute-Band „Rubber Soul“ untermalte den Abend mit berühmten Hits und sorgte für einen feierlichen Abschluss des ersten Veranstaltungstags. Die Melodien, die der Generation der 60er Jahre eigen sind, schafften eine nostalgische Verbindung und bereicherten das Event durch ein musikalisches Highlight.
An beiden Tagen erfreuten sich auch Oldtimer-Fans an einer Auswahl klassischer britischer Fahrzeuge. Diese authentischen Autos waren oft der zentrale Punkt für viele Fotos und Gespräche. Das Ambiente wurde zusätzlich durch den Besuch eines britischen Polizisten, der entblößte und den Kennenlern-Spaß visitierte, bereichert. Auch die kulinarischen Angebote kamen nicht zu kurz: Besucher konnten Cream Tea mit frisch gebackenen Scones und Lemon Pie genießen, was die britische Gastro-Tradition perfekt abrundete.
Positive Resonanz und Ausblick
Rehana Rühmann, die Geschäftsführerin der Gartenschau, veröffentlichte eine durchweg positive Bilanz. „Wir könnten kaum zufriedener sein“, erklärte sie und kündigte bereits an, dass man intensiv mit der Planung einer zweiten Ausgabe im kommenden Jahr beginnen wolle. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen der Besucher müssen berücksichtigt werden, und es wird spannend sein zu sehen, welche neuen Elemente eingebracht werden.
Foto: Sabrina Düsenberg
In der Zwischenzeit steht ein weiteres Event bereits in den Startlöchern: das Kürbisfestival, das vom 6. September bis zum 27. Oktober stattfinden wird. Hier werden elf beeindruckende Skulpturen aus etwa 40.000 Kürbissen zu sehen sein, die die Besucher in eine Unterwasser-Welt entführen. Diese familienfreundliche Veranstaltung wird sicher ebenso gut besucht sein, und die Planung verspricht bereits jetzt, dass es viele Attraktionen geben wird.
Eine feierliche Atmosphäre schafft Verbindungen
Die Kombination aus Kultur, Tradition und Gemeinschaft machte das British Weekend in Bad Lippspringe zu einem besonderen Erlebnis. Es erreichte eine Vielzahl von Altersgruppen und Interessen, wobei der Austausch unter den Besuchern im Vordergrund stand. Solche Veranstaltungen stärken die Gemeinschaft und zeigen, wie wichtig kulturelle Vielfalt und Traditionen für einen lebendigen Austausch sind. Die gelungene Premiere des British Weekend kündigt vielversprechende Möglichkeiten für zukünftige Events an und lässt erwarten, dass nächstes Jahr noch mehr Besonderheiten geboten werden.
Die Gartenschau Bad Lippspringe hat sich in den letzten Jahren als wichtiger kultureller und sozialer Treffpunkt etabliert. Die Veranstaltungen, die oft regionale Traditionen und internationale Einflüsse kombinieren, tragen zur Vitalität der Gemeinde bei und ziehen Besucher aus der näheren Umgebung sowie von weiter her an. Besonders das „British Weekend“ hat gezeigt, wie lokale Initiativen erfolgreich internationale kulturelle Elemente integrieren können.
Die Idee, ein solches Event zu veranstalten, ist nicht neu. In der Vergangenheit haben andere Städte, wie etwa Düsseldorf mit ihrem Japantag, ähnliche Konzepte umgesetzt, um kulturelle Diversität zu feiern. Diese Veranstaltungen fördern nicht nur den Tourismus, sondern auch den Austausch zwischen verschiedenen Kulturen und stärken das Gemeinschaftsgefühl. Ein Unterschied zu vorherigen Events in Bad Lippspringe könnte jedoch die direkte Einbeziehung der Besucher in die Aktivitäten sein, wie etwa die Teilnahme an den Highland Games oder dem Pub-Quiz.
Kulturelle Bedeutung und wirtschaftlicher Einfluss
Solche Veranstaltungen haben auch eine wirtschaftliche Dimension. Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Normung (DIN) tragen Kultur- und Freizeitveranstaltungen maßgeblich zur lokalen Wirtschaft bei, indem sie Umsatz für Gastronomie, Einzelhandel und Dienstleistungen generieren. Dies zeigt sich auch während des British Weekends, wo lokale Gastronomien durch den Verkauf von traditionellen britischen Speisen und Getränken profitieren.
Zusätzlich zur Wirtschaftlichkeit bietet die Gartenschau auch einen Raum für Bildung und Bekanntmachung regionaler Geschichte und Traditionen. Veranstaltungen wie das Kürbisfestival oder das British Weekend können als Plattform genutzt werden, um auch jüngeren Generationen die Relevanz und das Wissen um kulturelle Identitäten näherzubringen.
Die Gartenschau hat auch die Möglichkeit, Kooperationen mit Schulen und anderen Bildungseinrichtungen einzugehen, um Workshops und kulturelle Bildungsprogramme zu integrieren. Solche Initiativen könnten die Bindung der Gemeinschaft verstärken und ein Gefühl von Zusammengehörigkeit schaffen.