In Hooksiel wurde ein neues Kapitel der Country-Musik-Geschichte aufgeschlagen: Das Watt’n Country Festival zauberte für vier Tage den Charme des Wilden Westens direkt ins Wangerland. Cowboys, Western-Hüpfburgen und mitreißende Countryklänge sorgten für eine Atmosphäre, die viele Besucher in ihren Bann zog. Dieses Event fand auf der Jaderennbahn statt, wo die Teilnehmer das einzigartige Ambiente und die lokale Umgebung genießen konnten.
Bernd Hoormann vom B&B Country Duo erweckte die Menge mit einem herzlichen „Guten Morgen Schortens“ – ein kleiner Verhaspler, der auf die vergangenen Festivals zurückzuführen war, die traditionell am Badesee in Schortens stattfanden. Bäderleiter Peter Kramer stellte klar: „Im Wangerland soll es aber bleiben“, und ergänzte, dass die Nähe zur Nordsee dieses neue Festival besonders macht.
Linedance und ein Hauch von Nostalgie
Das Festival war nicht nur für eingefleischte Country-Fans eine Attraktion. Kinder konnten auf Western-Hüpfburgen herumtollen, während erwachsene Besucher die Kunst des Bogensports ausprobieren konnten. Jan Alter, einer der Organisatoren, merkte lächelnd an: „Es ist fast ein bisschen warm, aber da klagen wir auf hohem Niveau.“ Viele Tänzer hatten ihre Urlaubstage extra für das Festival eingeplant, was die hohe Vorfreude unterstrich, die bereits beim Ticketvorverkauf spürbar war.
Ein spezieller Tanzboden wurde für die Linedancer bereitgestellt, um ihnen die besten Voraussetzungen zu bieten. „Wir sind ins Risiko gegangen“, erklärte Alter, „und diese Woche ist uns der Platz noch abgesoffen.“ Trotz des Wetters blieb die Organisation optimistisch, vor allem auch wegen der namhaften Bands, die auftraten. Die Ramblin‘ Boots, die in den Niederlanden äußerst beliebt sind, und Hermann Lammers Meyer, eine Legende in den USA, sorgten für zusätzlichen Auftrieb.
Ein besonderes Augenmerk galt der Linedance-Szene, die mit mehr als 20 Clubs vertreten war. Die Boot Stomping Dancers aus Osterholz-Scharmbeck waren mit 13 Mitgliedern angereist und zeigten sich begeistert von den Tänzen „Tush Push“, „Bar Song“ und „Waggon Wheel“. Corinna Kramer, eine von ihnen, erinnerte sich: „Ich habe mit einer Freundin vor sechs Jahren Linedance begonnen“, und ihre Männer waren selbstverständlich als Unterstützung mitgereist. Auch die Linestars Sande, rund 30 Tänzer stark, nahmen teil und teilten ihre Erfahrungen, unter anderem über das umfangreiche Repertoire von über 400 Tänzen, das sie in den letzten zwei Jahrzehnten gesammelt hatten.
Ein Fest der Gemeinschaft
Der Gemeinschaftsgeist beim Watt’n Country Festival war unübersehbar. Die Teilnehmer waren nicht nur begeistert von der Musik, sondern auch von der Möglichkeit, neue Freundschaften zu schließen und alte Bekannte zu treffen. „My heart‘s in Tennessee“ war einer der Lieblingstänze, den viele Tänzerinnen wie Irmgard Brau und Anke Gallor besonders schätzten, was die Verbundenheit und Begeisterung der Tänzer für diese Form des Ausdrucks verdeutlichte.
Insgesamt war das Watt’n Country Festival ein echtes Erfolgserlebnis und ein Meilenstein für das Wangerland, das sich als neuer Hotspot für Countryliebhaber etablieren könnte. Ob die Vielzahl an Tänzen, der eindrucksvolle Musikstil oder die herzliche Atmosphäre – dieses Festival bot für jeden etwas und ließ die Besucher mit einem bleibenden Eindruck zurück.