Die evangelische Kirchengemeinde St. Julian bleibt hartnäckig in ihrer Entscheidung gegen das Glockenläuten während einer Trauerfeier mit einem freien Redner. Diese unnachgiebige Haltung führt zu mehreren Kirchenaustritten und schadet ebenfalls der katholischen Kirche, die unverschuldet in Mitleidenschaft gezogen wird. Trotz des Rückgangs der Mitgliederzahlen scheint das Presbyterium überzeugt zu sein, dass sie an ihrer Linie festhalten müssen, aus Angst, noch weniger protestantische Pfarrer für Amtshandlungen in Anspruch genommen zu werden.
Dieser Sturkopf wird kritisiert, vor allem in sensiblen Momenten wie Trauerfällen, wo ein wenig Großzügigkeit und Nächstenliebe angemessener wäre. Es bleibt die Frage, ob die Kirchengemeinde nicht besser daran tun würde, sich den Bedürfnissen der Menschen anzupassen, um dem Bedeutungsverlust entgegenzuwirken. Viele Stimmen plädieren dafür, die Glocken auch bei derartigen Anlässen läuten zu lassen – schließlich wäre es ein Zeichen des Mitgefühls während schwieriger Zeiten. Laut www.rheinpfalz.de zeigt die Situation die dringende Notwendigkeit für ein Umdenken in der Kirche.