Die Spannung im kleinen Ort Reipoltskirchen könnte nicht größer sein! Bei der konstituierenden Sitzung des Ortsgemeinderats flogen die Ideen nur so vorbei – und das trotz der drängenden Frage: Wer wird die Geschicke der Gemeinde leiten? Doch anstelle eines Neuanfangs gab es eine endlose Stille: Niemand meldete sich für die Wahl zum Ortsbürgermeister! Auch die Beigeordneten blieben ohne Stimmen.
Was steckt hinter diesem Mangel an Kandidaten? Thomas Fischer bleibt der einzige Lichtblick als geschäftsführender Ortsbürgermeister – vorerst. Er erklärt, dass die Personalproblematik nicht auf interne Streitereien zurückzuführen sei. Vielmehr seien es die drückenden finanziellen Rahmenbedingungen, die potenzielle Nachfolger abschrecken. „Wir haben kein Geld, der Zeitaufwand ist enorm, und die Aufgaben sind vielschichtig“, so Fischer frank und frei.
Steigende Kosten und verzweifelte Lage
Die finanziellen Herausforderungen lassen die Räte schaudern! Der Erste Beigeordnete Jörg Müller verschärft den Blick auf die besorgniserregende finanzielle Ausstattung der Gemeinden. Mit drastischen Worten beschreibt er die imminent drohenden Steuererhöhungen: „Die Deckelung der Grundsteuer B war nur ein temporärer Pflasterstein – das Ende der Fahnenstange ist noch lange nicht erreicht!“ Kevin nicken bestätigend, während Müller erläutert, dass ohne diese Obergrenze in Reipoltskirchen eine drastische Erhöhung auf 1193 Punkte bevorstand.
Doch die finanziellen Sorgen sind erst der Anfang! Ein weiterer großer Kostenfaktor steht ins Haus: In der Kita Hefersweiler sind dringend bauliche Änderungen nötig. Müller bringt die Lage auf den Punkt: „Mainz lässt den ländlichen Raum ausbluten!“ Die Vielzahl an Auflagen und Vorschriften erstickt die Handlungsfreiheit der Räte, die fürchten, sonst keine Zuschüsse mehr zu erhalten. „Das Ehrenamt wird mit Füßen getreten“, unterstreicht er, während ihm die gesamte Runde zustimmt.
Wenn sich in Reipoltskirchen nicht bald etwas ändert, könnte ein Beauftragter der Kreisverwaltung den Ortsbürgermeister ersetzen müssen. Der Druck zum Handeln wächst, und das läutet eine alarmierende Zeit für den ehrlichen Einsatz in der Gemeinde ein!