Kyffhäuserkreis

Hindernisse auf Radwegen für Tandems: Ein Aufruf zur Verbesserung im Kyffhäuserkreis

Die Radwege im Kyffhäuserkreis sind für Menschen mit Handicap, wie der 88-jährige Fahrer eines speziellen Dreirad-Tandems, nur eingeschränkt nutzbar, da enge Wegbreiten und Hindernisse das sichere Fahren verhindern, wie Leser Thomas Leipold im Juli berichtete.

Kyffhäuserkreis. Die Herausforderungen für Menschen mit Handicap beim Radfahren im Kyffhäuserkreis stehen im Fokus eines Berichts von Thomas Leipold aus Sondershausen.

Therapeutische Dreirad-Tandems in der Region

Im Juli kam es in Hachelbich zu einem bemerkenswerten Ereignis, als zwei therapeutische Dreirad-Tandems eines niederländischen Herstellers zufällig aufeinander trafen. Diese speziellen Fahrräder sind für Menschen mit Handicap konzipiert und bieten die Möglichkeit, trotz körperlicher Einschränkungen aktiv am Leben teilzunehmen. Der Besitzer des roten Tandems, ein 88-jähriger Mann, nutzt das Tandem zusammen mit seiner Frau, die auf dem linken Sitz Platz nimmt.

Entwicklungen im Bereich der Radwege

Obwohl der Zugang zu Radwegen in der Region grundsätzlich positiv zu bewerten ist, zeigen sich erhebliche Einschränkungen für Nutzer von breiteren Fahrrädern wie diesen therapeutischen Tandems. Aufgrund eines Radstands von etwa einem Meter können viele vorhandene Radwege nicht genutzt werden. Im Vergleich dazu haben Elektro-Rollstühle meist einen schmaleren Radabstand von bis zu 80 cm.

Die Barrieren im Alltag

Die Planung der Radwege scheint oft nicht an die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Handicap gedacht zu haben. An mehreren Stellen blockieren Poller die Wegbreite erheblich, was dazu führt, dass Radfahrer auf das Bankett ausweichen müssen – sofern es nicht abschüssig ist. In den Erzählungen von Leipold und anderen Radfahrern wird deutlich, dass solche Hindernisse den Alltag stark beeinträchtigen können.

Ein Blick auf die praktischen Herausforderungen

Fahrer, die von Sondershausen-Bebra in Richtung Graß unterwegs sind, stoßen auf diverse Hürden. An Absperrgitter bei Bushaltestellen wird es plötzlich nötig, auf die Straße auszuweichen, was die Sicherheit der Nutzer gefährdet. Auch ein Baum, der den Gehweg beeinträchtigt, zwingt zu einem gefährlichen Schwenk auf die Straße, da es keine Alternativen gibt.

Wildwuchs und unzugängliche Wege

Besonders problematisch ist der Wildwuchs an den Bebraer Teichen. Dieser bewuchert nicht nur die Wege, sondern macht sie für die breiteren Tandems unbenutzbar. An der Buswendeschleife gibt es keinen Radweg mehr, sodass Radfahrer gezwungen sind, die alte B 4 zu nutzen – eine bedauerliche Situation für alle, die gerne sicher und gemütlich fahren möchten.

Die Bedeutung der Problematik

Die geäußerten Erfahrungen verdeutlichen, wie wichtig es ist, Radwege inklusiver zu gestalten. Für Menschen mit Handicap, die auf therapeutische Tandems angewiesen sind, ist die Abschottung und Unsichtbarkeit ihrer Bedürfnisse ein bedeutendes Problem. Daher ist es notwendig, dass Stadtplaner und Verantwortliche künftig auch diese Nutzergruppen in ihre Überlegungen einbeziehen.

Der Ausblick auf eine inklusive Zukunft

Trotz der Schwierigkeiten zeigen die Ergebnisse, dass es wichtig ist, Radwege zu entwickeln, die für alle Bürger zugänglich sind. Initiativen, die sich für die Belange von Radfahrern, insbesondere jenen mit besonderen Bedürfnissen, einsetzen, sind von großer Bedeutung, um eine nachhaltige und inklusive Verkehrspolitik im Kyffhäuserkreis zu fördern.

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