GießenLahn-Dill-Kreis

„Mobiles Schlachten im Landkreis Gießen: Praktische Tipps und neue Möglichkeiten“

Die Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen hat am 5. August 2024 eine Handreichung zum mobilen Schlachten von Rindern vorgestellt, um Tierhaltern praxisnahe Tipps zu geben und die Fleischqualität durch die Schlachtung in gewohnter Umgebung zu fördern, was nicht nur den Tieren zugutekommt, sondern auch der regionalen Landwirtschaft.

Praxisnahes Handbuch zur mobilen Schlachtung bereitgestellt

Im Landkreis Gießen wurde ein innovativer Ansatz zur Schlachtung von Tieren eingeführt, der nicht nur den Landwirten, sondern auch dem Tierschutz zugutekommt. Durch die Initiative der Ökomodell-Region Lahn-Dill-Gießen wurde ein umfassendes Handbuch mit dem Titel „Einstieg in die teilmobile Schlachtung von Rindern“ erstellt, das sich als wertvolle Ressource für die örtlichen Landwirte erweist.

Vorteile der mobilen Schlachtung für Tiere und Qualität

Margot Schäfer, Leiterin der Abteilung für den ländlichen Raum der Landkreise Gießen und Lahn-Dill, erläutert die Vorteile dieses Verfahrens. Die mobile Schlachtung findet direkt auf dem Hof statt, was den Stress für die Tiere erheblich reduziert. Solche Maßnahmen sind nicht nur ethisch von Bedeutung, sondern verbessern auch die Fleischqualität. Diese Qualität hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Rasse, Fütterung, Haltung sowie der Zustand der Tiere in den letzten Momenten vor der Schlachtung. Entsteht Angst und Stress, können negative Stoffwechselprodukte gebildet werden, die sich auf das Endprodukt auswirken.

Öffentliches Interesse und Unterstützung für die Betriebe

Die Gestaltung des Handbuchs beinhaltet eine chronologische Checkliste und praktische Tipps, die aus der alltäglichen Praxis von Landwirten stammen. Dadurch wird eine benutzerfreundliche Unterstützung geboten, die Landwirten hilft, die neuen Regelungen erfolgreich umzusetzen.

Die Initiativen zur mobilen Schlachtung sind auch mit einer finanziellen Unterstützung des Landkreises Gießen verbunden. „Wir haben eine mobile Schlachteinrichtung mit 20.000 Euro gefördert“, erklärt Christian Zuckermann, der Dezernent für den ländlichen Raum sowie für Veterinärwesen und Verbraucherschutz. Diese mobilen Einrichtungen wurden vom Naturlandhof Hornischer in Reiskirchen angeschafft, der selbst Bio-Rindfleisch produziert. Der Hof ist bereit, die Einrichtung auch anderen Betrieben zur Verfügung zu stellen.

Verfügbarkeit und Zugang zu Informationen

Das Handbuch kann von Interessierten entweder in gedruckter Form angefordert oder online heruntergeladen werden, was den Zugang zu wertvollen Informationen erleichtert. Die Handreichung stellt eine wertvolle Ergänzung zu den bestehenden Materialien des Hessischen Landwirtschafts- und Umweltministeriums dar und ist Teil einer breiteren Bewegungen hin zu mehr Regionalität und biologischer Landwirtschaft in Hessen.

Fazit: Ein Schritt in die richtige Richtung

Insgesamt zeigt diese Entwicklung, wie innovative Ansätze in der Landwirtschaft positive Auswirkungen auf die Tierhaltung und die Qualität der Produkte haben können. Die Vernetzung von Landwirten, Verbraucher und die Unterstützung durch öffentliche Ämter fördern eine bewusste und nachhaltige Landwirtschaft. Die Idee, Tiere in gewohnter Umgebung zu schlachten, verdeutlicht nicht nur ein wachsendes Bewusstsein für Tierschutz, sondern auch den Wunsch nach hochwertigen, regionalen Lebensmitteln.

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"